US-Schluss: Minus – Groupon mit fulminantem Start

US-Schluss: Minus – Groupon mit fulminantem Start

New York – Negativ aufgenommene US-Arbeitsmarktdaten sowie anhaltende Sorgen über die Entwicklungen in Europa haben die US-Börsen am Freitag belastet. Der Leitindex Dow Jones Industrial verzeichnete erstmals seit Ende September wieder einen Wochenverlust . In den Blick der Anleger rückte allerdings auch das sehr erfolgreich verlaufene Börsendebüt von Groupon – immerhin der grösste Internet-Börsengang seit Google im Jahr 2004. Der Dow ging mit minus 0,51 Prozent bei 11.983,24 Punkten aus dem Handel und konnte damit seine Tagesverluste deutlich reduzieren. Im Wochenverlauf gab er insgesamt zwei Prozent ab.

Der S&P 500 büsste 0,63 Prozent auf 1.253,23 Punkte ein. An der Technologiebörse Nasdaq verlor der Composite-Index 0,44 Prozent auf 2.686,15 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 gab um 0,48 Prozent auf 2.356,32 Punkte nach.

In den USA war die Beschäftigtenzahl im Oktober etwas moderater als erwartet gestiegen, was an den Märkten Kursverluste auslöste. Zudem waren vom Gipfel der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer nicht die erhofften klaren Signale in der EU-Schuldenkrise gekommen. Am meisten wurde von Börsianern bemängelt, dass die Entscheidung über die Rolle des Internationalen Währungsfonds (IWF) beim erweiterten Rettungsfonds EFSF auf den Februar vertagt worden war. Die zu US-Börsenschluss noch ausstehende Vertrauensfrage des griechischen Premierministers Giorgios Papandreou im Parlament hatte unter den Anlegern ebenfalls für Zurückhaltung gesorgt.

Die Berg- und Talfahrt in der Bankenbranche setzte sich weiter fort: Bei der Bank of America schmolzen mit einem Minus von 6,08 Prozent auf 6,49 US-Dollar die Gewinne der letzten zwei Tage zum grossen Teil wieder dahin. JPMorgan sanken um 1,19 Prozent. Die führenden Industriestaaten der Welt (G20) haben beschlossen, den Kampf gegen Spekulationsgeschäfte und Steuersünder auszuweiten. Die weltweit grössten Banken sollen so umgebaut werden, dass Steuerzahler nicht mehr für Verluste aufkommen müssen.

Der Versicherungskonzern American International Group (AIG), der im Zuge der Finanzkrise 2009 fast pleite gegangen wäre und mit vielen Milliarden Dollar der Steuerzahler gestützt werden musste, verbuchte im abgelaufenen Quartal wieder einen Milliardenverlust. Als Gründe führte das Unternehmen unter anderem den gesunkenen Aktienkurs seiner Asientochter AIA, den Wertverlust bei Flugzeugen seiner Leasingtochter ILFC sowie gestiegene Kosten für die Begleichung von Katastrophenschäden an. Die Aktie sank daraufhin um 2,92 Prozent auf 23,91 Dollar.

Einen fulminanten Börsenstart legte entgegen so manchen Erwartungen das Schnäppchen-Portal Groupon hin. Trotz aller Zweifel an seinem Geschäftsmodell legten die zu 20,00 Dollar ausgegebenen Aktien bis Handelsschluss auf 26,11 Dollar zu. Zeitweise war sie sogar bis auf 31,13 Dollar hochgeschossen.

Die Aktien von LinkedIn – das berufliche Online-Netzwerk war erst im Mai an die Börse gegangen – gaben nach schwachen Zahlen um knapp sechs Prozent nach. Die Café-Kette Starbucks hingegen überzeugte mit einem kräftigen Umsatzanstieg im vierten Geschäftsquartal, was der Aktie ein Plus von 6,74 Prozent bescherte. (awp/mc/ps)

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