Logitech verabschiedet sich von Revue und Google TV

Logitech verabschiedet sich von Revue und Google TV

Logitech-CEO Guerrino De Luca.

Zürich – Der Computerzubehör-Hersteller Logitech stellt den Bau und Verkauf der Set-Top-Boxen Logitech Revue für Google TV ein. Das kündigte CEO Guerrino De Luca auf dem Analyst & Investment Day in New York bereits am vergangenen Mittwoch an. Als Gründe für den Rückzug aus diesem Produkt-Segment verwies er auf die daraus entstandenen hohen Verluste und bezeichnete die Art, wie das Projekt umgesetzt wurde als einen «grossen Fehler».

In seiner Präsentation machte De Lucca einen Rückblick auf die vergangenen 15 Monate des Geschäftsverlaufs und identifizierte drei «grosse Fehler», die das Unternehmen gemacht habe. Dazu zählte er die Probleme im Vertrieb in Europa, die schnelle und zu teure Produkteinführung von Logitech Revue und das schwache Produktportfolio. Durch die ersten beiden Fehler zusammen habe Logitech auf operativer Stufe in diesem Zeitraum einen Verlust von 100 Mio USD erlitten.

Google TV «grossartiges Konzept»
In seinen Ausführungen nahm der CEO Google TV als ein «grossartiges Konzept» in Schutz und gab sich überzeugt, dass die Verbindung zwischen Internet und TV unvermeidbar sei. «Google TV oder das Kind von Google TV oder das Enkelkind von Google TV wird es schaffen», so De Lucca. Doch das Unternehmen habe zu schnell ein Produkt in der Beta-Version zu einem viel zu hohen Preis auf den Markt gebracht.

Anfangskosten deutlich zu hoch
«Wir haben gedacht, die verkaufen sich wie geschnittenes Brot, aber zum Preis von 300 Dollar ist das nicht passiert.» Auch die folgende Preissenkung (auf dann 99 Dollar) habe nicht den Durchbruch gebracht. Die Anfangskosten seinen deutlich zu hoch gewesen und die daraus resultierenden Umsätze zu niedrig. Hätte er die Wahl, würde er es wieder tun, jedoch mit einer wesentlich vorsichtigeren Herangehensweise.

Kein Nachfolgemodell
Bis zum Ende des Finanzjahres 2012 oder bereits früher werde der Lagerbestand an Set-Top-Boxen verkauft sein und es werde kein Nachfolgemodell geben, sagte De Lucca. Er betonte weiter, dass man mit dem Engagement mit Revue die Plattform Google TV in der Implementierungsphase habe stützen wollen. (awp/mc/ps)

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