Marc Massenz und David Bachmann, Diamond Heels

Marc Massenz und David Bachmann, Diamond Heels

Marc Massenz (l.) und David Bachmann.

Von Patrick Gunti

Moneycab: Herr Massenz, Herr Bachmann, Sie haben mit „Diamond Heels“ den startup.ch Award 2011 für die beste Geschäftsidee gewonnen. Dazu herzliche Gratulation. Warum geht es bei „Diamond Heels“?

Marc Massenz: Diamond Heels hat sich zum Ziel gesetzt die Menschen glücklich zu machen. Diamond Heels löst durch die Senkung der Markteintrittsbarriere für Damenschuhe ein aktuelles Marktproblem in der Modebranche. Wir bieten ein einfach konzipiertes Baukastensystem für individuell gestaltbare Damenschuhe an und ermöglichen es jeder Dame, ihren massgeschneiderten High Heel zu kreieren.

Wie wird das Konzept umgesetzt?

Marc Massenz: Diamond Heels vermarktet das Baukastensystem durch Franchising weltweit an bestehende Markteilnehmer; Modeboutiquen und andere bestehende Geschäfter. Die Franchisenehmer erhalten einen edlen Holzkoffer inklusive Ausmesstool und zehn verschiedene Beispielschuhe. Die Diamond Heels AG als Systemgeber übernimmt die Verantwortung der Produktion, des Qualitätsmanagements, der Distribution des Damenschuhes zum Franchisepartner und des Marketings. Durch intensive Schulung und stetige Kontrolle wird auch die Beratungsqualität von Diamond Heels garantiert und fortwährend verbessert.

Wie können wir uns den Weg zum fertigen, 100 % nach Wunsch gefertigten Damen-Schuh vorstellen?

David Bachmann: Die Kundin ist über Diamond Heels Werbekampagnen, Mund-zu-Mund oder durch den Franchisenehmer in ihrer Nähe aufmerksam gemacht worden und besucht diesen. Anhand der ausgestellten Beispielschuhe kann sich die Kundin einen Überblick über die Vielfalt der Möglichkeiten verschaffen. Mit der Unterstützung des kompetenten Franchisenehmers kann die Dame das Schuhdesign, das Material, die Farbe, die Absatzhöhe, den Sohlentyp und die passende Verzierung nach ihren Wünschen aussuchen. Hat die Kundin die Variation des Damenschuhs ausgewählt, werden mit dem Diamond Heels-Masssystem ihre Füsse ausgemessen. Bereits eine Woche nach dem Bestellen ist der individuell gefertigte Damenschuh beim Franchisenehmer abholbereit. Dabei gibt es eine Zufriedenheitsgarantie.

«Bestehende Marktteilnehmer können durch eine geringe Investition und mit einem kleinen unternehmerischen Risiko ein vielfältiges Damenschuh-Sortiment anbieten.»
Marc Massenz, Diamond Heels AG

Wo liegen die Vorteile für die Schuhgeschäfte oder Modeboutiquen?

Marc Massenz: Bestehende Marktteilnehmer können durch eine geringe Investition und mit einem kleinen unternehmerischen Risiko ein vielfältiges Damenschuh-Sortiment anbieten: 337`000 Variationen sind möglich. Das Baukastensystem von Diamond Heels ist einfach aufgebaut und benötigt keine lange Ausbildung. Jeder einzelne Schuh ist ein Unikat und durch Just-in-Time-Produktion fallen geringe Lagerkosten an, während es beim Einkauf nur ein tiefes unternehmerisches Risiko gibt. Grosse Ausstellflächen sind nicht mehr notwendig, was mehr Umsatz pro Quadratmeter bedeutet.

In welchem Preissegment bewegen sich die fertigen High Heels?

Marc Massenz: Ein massgefertigter und nach dem Wunsch der Kundin kreierter Damenschuh gibt es bei Diamond Heels ab CHF 180.

Das Preisgeld von 50’000 Franken ermöglicht Ihnen den Schritt in die Selbstständigkeit. Welches sind nun die nächsten Etappen?

David Bachmann: Das Preisgeld war nicht ausschlaggebend für die Umsetzung des Geschäftsmodells. Ich glaube, dass nur Businesspläne gewinnen können, die mit akribischer Arbeit zur Umsetzung des Geschäftsmodelles geschrieben wurden. Das Preisgeld kommt unseren Kundinnen zu Gute. Die ersten 500 Facebookfans erhalten einen CHF 100.- Gutschein. Somit können wir mit den ersten Kundinnen die Prototypen testen sowie gleich die ersten Frauen glücklich machen.

Mit welchen Partnern werden Sie zusammenarbeiten?

Marc Massenz: Diamond Heels wird in Zukunft weltweit Franchisenehmer aufbauen und mit Produkten beliefern. Eine enge Zusammenarbeit mit der Schuhmanufaktur und Zulieferern ist eine Voraussetzung. Zusätzlich werden Persönlichkeiten aus der Wirtschaft gesucht – für den Verwaltungsrat oder als Businessangels.

Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen bei der Umsetzung?

Marc Massenz: Die grösste Herausforderung besteht in der Entwicklung des Messverfahrens. Jeder Schuh von Diamond Heels soll präzise fabriziert werden, sodass ein optimales Traggefühl garantiert werden kann.

«Durch das risikoarme Komplettsystem senkt Diamond Heels die Markteintrittsbarriere für Damenschuhe und ermöglicht es Boutiquen weltweit, Damenschuhe in ihr Sortiment aufzunehmen.» Marc Massenz, Diamond Heels AG

Wie gross schätzen Sie das Marktpotenzial ein?

Marc Massenz: Das Marktpotenzial von Diamond Heels ist hoch. Durch das risikoarme Komplettsystem senkt Diamond Heels die Markteintrittsbarriere für Damenschuhe und ermöglicht es Boutiquen weltweit, Damenschuhe in ihr Sortiment aufzunehmen. Weiter werden Damenschuhe in jedem Lebensbereich getragen – im Businessalltag und in der Freizeit.

Erzählen Sie uns etwas darüber, wie Sie auf die Idee von „Diamond Heels“ gekommen sind.

Marc Massenz: Mein Geschäftspartner David Bachmann baut seit drei Jahren erfolgreich das Unternehmen SuitArt auf. SuitArt bietet massgeschneiderte Anzüge für den Business und Hochzeit an. Er erkannte das grosse Potenzial von individuellen High Heels und zusammen entwickelten wir  das Geschäftskonzept von Diamond Heels.

Und wann reifte in Ihnen der Entschluss, mit dieser Idee ein eigenes Unternehmen auf die Beine zu stellen?

Marc Massenz: Ich habe mich schon während meiner Lehre dazu entschlossen ein eigenes Unternehmen zu gründen. Als mir David Bachmann von dieser Idee erzählte, war ich sofort bereit diese umzusetzen. Der Gewinn des Startups Award und die positiven Feedbacks aus der Wirtschaft bestätigen uns, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden.

Lässt sich das Konzept von „Diamond Heels“ auch auf andere Produkte anwenden, am naheliegendsten vielleicht Herrenschuhe?

David Bachmann: Das Konzept lässt sich auf jeden Fall auf andere Produkte anwenden. Der Verkaufspunkt für Damenschuhe ist mit dem Verkaufspunkt für Herrenschuhe aber nicht kongruent. Die Grenzkosten eines zusätzlichen Herrenschuh-Verkaufpunktes sind daher grösser als die eines weiteren Damenschuh-Verkaufpunktes. Die schiere Marktgrösse erwirkt ein fast unbegrenztes Wachstum für die nächsten Jahre.

«In zehn Jahren ist Diamond Heels ein internationales etabliertes Franchisesystem für fairtrade produzierte Damenschuhe mit persönlichem Styling.»
Marc Massenz, Diamond Heels AG

Wo sehen Sie „Diamond Heels“ denn in zehn Jahren?

Marc Massenz: In zehn Jahren ist Diamond Heels ein internationales etabliertes Franchisesystem für fairtrade produzierte Damenschuhe mit persönlichem Styling. Weltweit werden rund 20`000 Franchisepartner aufgebaut.

Wie schätzen Sie die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Führungsnachwuchses ein?

Marc Massenz: Für mich ist der Schweizer Führungsnachwuchs top ausgebildet und kann mit der internationalen Konkurrenz mithalten. Ich wünsche mir von den Schweizern Führungskräften mehr Mut, Persönlichkeit und Motivation neue Wege zu gehen, um international neue Massstäbe zu setzen.

Wie wichtig ist Diversity für Ihr Unternehmen und welche Massnahmen sind in Ihrem Unternehmen zum Thema geplant oder schon umgesetzt?

Marc Massenz: Auf Diversity-Management legt Diamond Heels einen grossen Wert. Mitarbeiter sind der Motor des Unternehmens. In einem attraktiven Arbeitsumfeld soll der Mitarbeiter gefördert werden. Durch den Aufbau einer lernenden Organisation mit flachen Hierarchien wird eine klare, schnelle und einfache Kommunikation gewährleistet. Neben Diversity Management steht bei Diamond Heels Fairtrade im Fokus.

Herr Massenz, Herr Bachmann – wir bedanken uns für das Interview.

Zu Marc Massenz:

2004 – 2005 Grundausbildung Lernzentren in Baden
2005 – 2006 Grundausbildung  Lernzentren in Birr
2006 – 2008 Vertiefung in Fachrichtung Forschung und Entwicklung Alstom Birr
2010-  Aufbau Diamond Heels

Weiterbildung
2008 – 2011 Berufsbegleitete Ausbildung zum Betriebstechniker, Höhere Fachschule ABB Technikerschule Baden
2010 – 2011 Workshop „Was ein Jungunternehmer wissen muss“. Zertifikat summa cum laude. Institute Value-Based Enterprise in Zürich.

Zu David Bachmann:

David Bachmann ist mit Miteigentümer des Geschäftskonzepts der Firma Diamond Heels.

Bachmann hat die Firma SUITART AG aufgebaut. Das Unternehmen wurde im Jahr 2009 gegründet und beschäftigt heute 20 Mitarbeiter in der Schweiz. Er ist im Management der SUITART tätig und verantwortlich für das Marketing, den Verkauf und die Leitung des Franchisings. David Bachmann gilt als Verkaufstalent und guter Stratege.

Diamond Heels auf Facebook

Symbolbild KF für CEO Interviews

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert