CH-Schluss: Erneut leichte Verluste

CH-Schluss: Erneut leichte Verluste

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag zum zweiten Mal in Folge mit leichten Verlusten aus der Sitzung gegangen und hat damit auch über die Woche gesehen eine negative Performance hingelegt. Nach verhaltenem Start rückte der SMI am frühen Nachmittag vorübergehend in die Gewinnzone vor, ehe wieder eine Abwärtsbewegung bis zum Handelsende folgte. UBS hielten sich am Folgetag der viel beachteten Investorenkonferenz in New York gegen den Trend im Plus.

Vorübergehend für etwas Entspannung sorgte am Nachmittag der italienische Anleihenmarkt, wo die Renditen für richtungsweisende zehnjährige Titel zurückgingen. Am Donnerstag waren sie noch stark auf über 7% geklettert. Aber auch an den Märkten Frankreichs, Belgiens und Österreichs hat sich die Lage zum Wochenausklang hin etwas entspannt. Besser als erwartet fielen schliesslich die Daten zu den Frühindikatoren in den USA aus, was allerdings nur vorübergehend etwas Auftrieb brachte.

Der SMI sank 0,53% auf 5’614,61 Punkte. Im Wochenvergleich ergab sich damit ein Minus von 0,6%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsste 0,77% auf 839,41 Punkte ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,61% auf 5’091,26 Punkte.

UBS (+0,5%) gehörten am Freitag im Anschluss an den mit Spannung erwarteten Investorentag zu den grössten Gewinnern, dies allerdings nach leicht volatilem Verlauf. Der Investorentag wurde in Analystenkreisen unterschiedlich aufgenommen. Einige hätten sich eine deutlich kleinere Investmentbank gewünscht, andere sprachen von News im Rahmen der Erwartungen und die dritten beurteilten die angekündigte Restrukturierung als positiv.

Am meisten überrascht hat wohl die Dividendenankündigung. Wichtig sei, dass mit der Dividende viele Grossanleger, die keine UBS-Aktien mehr kaufen durften, nun wieder in solche investieren könnten, hiess es dazu in Marktkreisen.

Da UBS nach der Dividendenankündigung von einigen Kommentatoren als neue Favoriten für den Sektor gesehen wurden, gaben CS als zweitgrösster Verlierer entsprechend um 3,4% nach. Noch mehr büssten einzig Clariant (-3,8%) ein.

Von den weiteren Finanzwerten verloren Bâloise (-1,8%) und Swiss Re (-1,6%) am meisten. Swiss Life (-0,9%) und ZFS (-0,4%) hielten sich etwas besser. Für die letztgenannten hat Morgan Stanley das Kursziel auf 245 (215) CHF erhöht und die Einstufung «Equalweight» bestätigt.

Deutlichere Abgaben verzeichneten noch Kühne+Nagel (-2,6%), Syngenta (-2,2%) oder Logitech (-2,2%).

Richemont (-0,7%) hielten sich im vorderen Mittelfeld. Morgan Stanley hatte das Kursziel auf 61 CHF leicht erhöht und das Rating «Overweight» bestätigt. Auch Goldman Sachs hob das Kursziel für die Luxusgüteraktien mit der Einstufung «Buy» etwas an.

Roche (-0,5%) gaben gegen Handelsende noch etwas nach, nachdem die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für den Gebrauch des Roche-Medikaments Avastin zur Behandlung von Brustkrebs widerrufen hatte. Ein Sprecher von Roche zeigte sich gegenüber AWP enttäuscht. Mit dem Entscheid sei allerdings nach der negativen Empfehlung eines FDA-Ausschusses im Sommer zu rechnen gewesen. Entsprechend hielten sich die Ausschläge in Roche nach einer kurzen nervösen Phase denn auch in engen Grenzen.

An der Tabellenspitze gingen einzig Nobel Biocare (+0,7%) und mit gutem Abstand Holcim (+2,2%) fester aus der Sitzung als UBS. Die Papiere des Zementherstellers wurden von einer Hochstufung durch Exane auf «Outperform» gestützt. Die Herausforderung für den neuen CEO Bernard Fontana sei es, die Renditen in einem harten Marktumfeld zu verbessern, hiess es dazu in einem Kommentar. Die Analysten sehen Sparmöglichkeiten von bis zu 900 Mio CHF.

Im breiten Markt haben BVZ (+1,8%) zugelegt. Das Unternehmen hatte zuvor leicht unter dem Vorjahresergebnis liegende Zehnmonatszahlen präsentiert. Auch Bucher Industries (+0,3%) zogen gegen den Trend etwas an, nachdem einen Grossauftrag der Stadt Moskau über 51 Mio EUR bekanntgegeben wurde.

Tornos (-1,1%) gingen dagegen leicht zurück, nachdem Walter Fust seinen Anteil auf 20,01% von bisher 15,05% aufgestockt hat. Fust sieht Potenzial für eine Vertiefung der Zusammenarbeit mit StarragHeckert (+0,3%), wo Fust Mehrheitsaktionär und VRP ist. (awp/mc/ps)

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