ABWEHR. Überlebensstrategien in Natur, Wirtschaft, Politik und Alltag

ABWEHR. Überlebensstrategien in Natur, Wirtschaft, Politik und Alltag

Einblick in die Ausstellung. (Bild: Vögele Kultur Zentrum)

Pfäffikon SZ – Das Vögele Kultur Zentrum zeigt vom 6. Mai bis 26. August 2012 die Ausstellung «ABWEHR. Überlebensstrategien in Natur, Wirtschaft, Politik und Alltag», die in Kooperation mit dem interdisziplinären Think Tank W.I.R.E. entstand. Das Vögele Kultur Zentrum will eine Plattform für gesellschaftsrelevante Fragen unserer Zeit bieten und zum Nachdenken und Diskutieren anregen. Durch die gegenseitige Befruchtung von Wissenschaft und Kunst wird den Besucherinnen und Besuchern ein frischer, inspirierter und immer wieder auch augenzwinkernder Zugang zum Thema ermöglicht.

Als Gegentrend zur rasanten Globalisierung und Öffnung der Welt zeichnet sich eine neue Phase der Abgrenzung ab. Doch wie viel Abschottung und wie viel Öffnung erfordert eine nachhaltige Entwicklung der Ökologie, der Politik, der Wirtschaft und Gesellschaft? Hier setzt die Ausstellung ABWEHR an. Sie präsentiert sieben generelle Abwehrstrategien und stellt die Besucher vor die Frage, wie wir uns vor den Bedrohungen der Zukunft schützen können. Mit inspirierenden, aber auch nachdenklich stimmenden Exponaten aus Wissenschaft, Kunst und Populärkultur spürt sie dem Sinn und Unsinn von Abwehr in der Gegenwart und Zukunft nach.

Zusammenführen von Wissenschaft und Kunst
Die Suche nach den Abwehrstrategien für morgen bedarf einer ganzheitlichen Auseinandersetzung mit der Thematik. Aus der Kooperation des Vögele Kultur Zentrum mit W.I.R.E. resultiert eine Ausstellung, die sich – losgelöst von der klassischen Vorstellung einer Kunstausstellung – auf analytische Spurensuche begibt und gleichzeitig durch künstlerische Positionen einen komplementären Blick auf das untersuchte Phänomen Abwehr wirft. Für die Ausstellung wurden sieben Abwehrstrategien herausdestilliert, die in den unterschiedlichsten Bereichen immer wieder zur Anwendung kommen: Abschottung, Täuschung, Flucht, Drohung, Verteidigung, Anpassung und Kooperation.

Inseln als Themenwelten
Die Ausstellungsmacher NAU haben die sieben Strategien in Form von «Inseln» umgesetzt, auf denen das Abwehrverhalten mit Beispielen aus Wirtschaft, Politik, Militär, Sport oder Psychologie vergleichend dargestellt wird. Vom Kugelfisch bis zur Kalaschnikow (siehe Ausstellungslogo) sind die Strategien vielfältig, oft intuitiv und manchmal überraschend. Die Inseln sollen sowohl eine kritische und inhaltliche Vertiefung ermöglichen als auch ganz einfach Orte des Staunens sein. Semitransparente Stoffbahnen – gleichzeitig Schutz und Durchlässigkeit – gliedern den Ausstellungsraum.

In der Ausstellung sind u.a. Werke folgender Künstlerinnen und Künstler zu sehen:
Carlos Amorales, Shahram Entekhabi, Hans-Ruedi Giger, huber.huber, Ernesto Neto, Yves Netzhammer mit Bjørn Melhus, Christian Schwager, Deborah Sengl, Yukiko Terada, Timm Ulrichs, Moto Waganari, Eva Wandeler und Peter Zizka.

Nach den Themeninseln führt der Rundgang in den Zukunftsraum, wo es um die Bedrohungen der Zukunft geht und eine Art Denkfabrik eingerichtet worden ist. Die Ausstellung endet auf der Galerie mit übergeordneten Fragen, die das Thema spielerisch noch einmal reflektieren.

Die Ausstellung «ABWEHR» wird von diversen Veranstaltungen begleitet. Nähere Informationen dazu unter www.voegelekultur.ch/veranstaltungen. (Vögele Kultur Zentrum/mc/ps)

W.I.R.E.
W.I.R.E. ist ein unabhängiger Schweizer Think Tank, der sich mit globalen Entwicklungen in Wirtschaft, Gesellschaft und den Life Sciences beschäftigt. Ziele sind die kritische Auseinander-setzung mit etablierten Sichtweisen, das Schaffen von Transparenz über aktuelle Trends sowie die Erarbeitung neuer Konzepte und Ideen für die Zukunft. Auf Basis eines interdisziplinären Forschungsverständnisses funktioniert W.I.R.E. als Labor für den Austausch zwischen Wissen-schaft und Praxis sowie als Plattform für Netzwerke zwischen Akteuren und Denkern aus verschiedenen Handlungs- und Wissensgebieten. Nebst seiner Trägerschaft durch die Bank Sarasin und das Collegium Helveticum der ETH und Universität Zürich verfügt W.I.R.E. über ein internationales Board aus Experten, Vordenkern und Entscheidungsträgern.
Für die Ausstellung ABWEHR verantwortlich:
Dr. Stephan Sigrist ist Gründer und Leiter des Think Tanks W.I.R.E. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Entwicklungen der Life Sciences sowie mit langfristigen Trends in Wirtschaft und Gesellschaft. Nach seinem Biochemie-Studium an der ETH Zürich war er in der medizinischen Forschung bei der F. Hoffmann-La Roche AG, als Unternehmensberater bei Roland Berger und als Senior Researcher am Gottlieb Duttweiler Institut tätig. Stephan Sigrist ist Autor zahlreicher Bücher und Publikationen, berät Unternehmen und politische Institutionen in strategischen Belangen und ist regelmässiger Referent an internationalen Tagungen.
Michèle Wannaz ist Autorin, Researcherin und Projektleiterin bei W.I.R.E. Davor hat sie in Zürich Publizistik, Film- und Literaturwissenschaften studiert. Sie war als Journalistin unter anderem für WOZ, Tages-Anzeiger und NZZ tätig, konzipierte Dokumentarfilme im Auftrag von Arte sowie zero one film Berlin und publizierte kulturwissenschaftliche Aufsätze und Bücher. Als Spielfilmdramaturgin arbeitete sie u.a. mit Micha Lewinsky, Markus Imhoof, Xavier Koller oder Pipilotti Rist zusammen.

NAU
NAU bewegt sich als internationales, interdisziplinäres Design Studio im Spannungsfeld von Architektur zu Film, von Innenraumgestaltung, Szenografie bis zu interaktiven Interfaces. Mit konsequentem Blick in die Zukunft vereint NAU vielfältige Erfahrungen in der Realisation mit Lust an Neuem und gezieltem Sinn für Details, um innovative Environments und Architekturen zu schaffen. Nicht nur gebaute Formen, sondern auch Licht, Medien und Interaktionen sind erzählerische Ausdrucksmittel, die NAU auf eine einzigartige Weise stimmig miteinander verbindet.   

Bei der Ausstellung ABWEHR mitgewirkt haben:
Jean-Lucien Gay, Leiter von NAU Zürich, ist ein Architekt und Gestalter mit internationalem Hintergrund. Nach seinem Studium in der Schweiz und in den Niederlanden nahm er von 1999 bis 2006 eine wichtige Rolle im Studio Daniel Libeskind in Berlin und New York ein. Zusammen mit Michael Brown und Tino Schaedler gründete er 2007 das multidisziplinäre Label NAU. Jean-Lucien Gay weist NAU’s Projekte in eine experimentelle Richtung, konzentriert auf interdisziplinäre szenografische Arbeit und neue Technologien. Zudem verfolgt er eine theoretische und akademische Karriere. Seit 2010 führt er als Dozent die Masterklasse <digitale Entwurfsinstrumente> an der Accademia di Architettura in Mendriso.
Nadine Jerchau weist eine langjährige Erfahrung im Bereich Architektur, Ausstellungsgestaltung und Kunst auf. Unter anderem war sie 2005 bis 2008 Co-Initiatorin von «plan a» Berlin «ÜBERFUNKTION» – einem interdisziplinären Ausstellungs- und Publikationsprojekt. Parallel zu ihrer Arbeit in der Praxis ist sie seit 2008 im akademischen Bereich tätig, zuerst als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der ETH Zürich, seit 2010 als Dozentin im Bereich Architektur an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur.

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