EU-Schluss: Verluste – US-Budgetstreit und Italien-Krise belasten

EU-Schluss: Verluste – US-Budgetstreit und Italien-Krise belasten

London – Die drohende Zahlungsunfähigkeit in den USA sowie die Regierungskrise in Italien haben an Europas Börsen für Unsicherheit gesorgt und Verluste ausgelöst. Hinzu kam, dass in China Stimmungsdaten zur Industrie enttäuschten. Der EuroStoxx 50 büsste am Montag 0,90 Prozent auf 2.893,15 Punkte ein. Im gesamten September jedoch war von einer Schwäche des Leitindex der Eurozone nichts zu spüren. Vielmehr legte er in diesem üblicherweise als unterdurchschnittlich geltenden Monat um etwas mehr als sechs Prozent zu. Auf das Quartal bezogen gewann er sogar elf Prozent.

Der französische CAC 40 zeichnete ein ähnliches Bild auf Monats- und Quartalssicht, gab an diesem Montag allerdings 1,03 Prozent auf 4.143,44 Punkte ab. In London verlor der FTSE 100 zum Wochenauftakt 0,77 Prozent auf 6.462,22 Punkte. Er verzeichnete im abgelaufenen Monat allerdings nur ein kleines Plus von 0,8 Prozent und auf Quartalsebene einen Gewinn von knapp vier Prozent. Der Mailänder FTSE MIB büßte am Montag 1,20 Prozent ein.

Vor allem der Haushaltskonflikt der USA habe «für Moll-Töne» an den Finanzmärkten gesorgt, sagte Kapitalmarktexperte Robert Halver von der Baader Bank. «Sollten sich Demokraten und Republikaner heute nicht auf einen Budgetplan für 2014 einigen, droht bereits die Schließung von Teilen der öffentlichen Verwaltung.» Weitaus dramatischere Folgen für Konjunktur und Finanzmärkte hätte eine ausbleibende Einigung auf die Erhöhung der US-Schuldenobergrenze bis zum 17. Oktober, fügte er hinzu, denn de jure wären die USA dann bankrott. Soweit wird es laut Halver aber wohl nicht kommen.

In Italien steht nach dem Rücktritt der fünf Minister aus Berlusconis Partei die erst vor wenigen Monaten gebildete Regierung von Enrico Letta vor dem Aus. Nach dem Bruch seiner Regierungskoalition versucht Ministerpräsident Letta nun Abtrünnige aus dem Lager von Silvio Berlusconi auf seine Seite zu ziehen. Voraussichtlich am Mittwoch stellt sich Letta im Parlament der Vertrauensfrage. (awp/mc/upd/ps)

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