Anhaltende Zunahme der Anzahl Grenzgängerinnen und Grenzgänger

Anhaltende Zunahme der Anzahl Grenzgängerinnen und Grenzgänger
Grenzübergang Chiasso.

Neuchâtel – Gemäss der Grenzgängerstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) hat die Anzahl der in der Schweiz tätigen ausländischen Grenzgänger im Jahr 2013 um 3,8 Prozent zugenommen. Etwas mehr als die Hälfte aller Grenzgänger (52,4%) haben ihren Wohnsitz in Frankreich. Rund ein Viertel (23,7%) unter ihnen wohnen in Italien, ein Fünftel in Deutschland (20,5%). Nach wie vor arbeiten die Grenzgänger tendenziell in weniger gut qualifizierten Berufen.

Ein Plus von 62’000 Grenzgänger in fünf Jahren
In der Schweiz waren Ende 2013 insgesamt 278’500 ausländische Grenzgänger tätig; davon waren 64,2 Prozent Männer und 35,8 Prozent Frauen. Die Gesamtzahl hat von Ende 2012 bis Ende 2013 um 10’200 Personen oder 3,8 Prozent zugenommen. Damit liegt das Wachstum unter jenem aus dem Vorjahr (+6,0%).

Über fünf Jahre hinweg ist die Anzahl Grenzgänger von 216’400 im Jahr 2008 auf 278’500 im Jahr 2013 gestiegen. Dies entspricht einem Wachstum von 28,7 Prozent. Dabei bewegte sich der Anstieg bei den Männern (+29,3%) und den Frauen (+27,7%) auf ähnlichem Niveau. Im gleichen Zeitraum ist die Gesamtzahl der Erwerbstätigen nach Erwerbstätigenstatistik von 4,581 Millionen auf 4,899 Millionen angewachsen und hat sich damit um 6,9 Prozent erhöht.

Unterschiedlich ausgeprägte Zunahmen nach Berufsgruppen
Die Zunahme der Grenzgänger fällt nach Berufsgruppen betrachtet unterschiedlich aus: Im Fünfjahresvergleich sind bei den Berufsgruppen «Bürokräfte und verwandte Berufe» (+72,5%), «Hilfsarbeitskräfte» (+56,2%) und «Führungskräfte» (+40,1%) im Vergleich zur Gesamtzunahme von 28,7 Prozent deutlich überdurchschnittliche Steigerungen zu erkennen. Auch bei den Erwerbstätigen, die nicht Grenzgänger sind, haben die Führungskräfte überdurchschnittlich zugenommen (+26,4%).

Hingegen ist die Zahl der Erwerbstätigen in der Kategorie «Bürokräfte und verwandte Berufe» im Fünfjahresvergleich um 4,3 Prozent zurückgegangen, entgegen der beobachteten Zunahme bei den Grenzgänger in dieser Berufsgruppe. Grenzgänger (17,9%) sind deutlich häufiger als die übrigen Erwerbstätigen (3,7%) als Hilfsarbeitskräfte tätig und üben überhaupt tendenziell weniger gut qualifizierte Berufe aus. Demgegenüber sind sie in den akademischen Berufen besonders stark untervertreten (Grenzgänger: 11,6%; übrige Erwerbstätige: 22,5%).

Vier Fünftel der Grenzgänger sind in drei Grossregionen tätig
Rund vier Fünftel aller Grenzgänger konzentrieren sich auf drei Grossregionen: Rund ein Drittel arbeitet in der Genferseeregion (34,7%), ein Viertel in der Nordwestschweiz (23,5%) und ein Fünftel im Tessin (21,5%). Während die absolute Grenzgängerzahl in der Genferseeregion am höchsten ist, ergibt sich ein anderes Bild, wenn die jeweiligen Anteile an den Erwerbstätigen betrachtet werden. Sowohl in der Genferseeregion als auch in der Nordwestschweiz ist jede zehnte erwerbstätige Person ein Grenzgänger oder eine Grenzgängerin. Höher ist der Anteil im Tessin, wo 25,6% aller Erwerbstätigen Grenzgänger sind.

Zunehmende Bedeutung des Dienstleistungssektors
Die meisten Grenzgänger (61,0%) arbeiteten im 4. Quartal 2013 im Dienstleistungsbereich. In der Industrie waren 38,2 Prozent tätig, in der Landwirtschaft nur 0,7 Prozent. Im Vergleich dazu beträgt der Anteil der Erwerbstätigen (gemäss Erwerbstätigenstatistik im 3. Quartal 2013) 3,7 Prozent in der Landwirtschaft, 22,4 Prozent in der Industrie und 73,9 Prozent im Dienstleistungssektor. Damit sind die Grenzgänger/innen öfter im sekundären Sektor tätig als der Durchschnitt der Erwerbstätigen, wenngleich im Fünfjahresvergleich ein leichter Anstieg der Grenzgänger im tertiären Sektor  (von 56,6% auf 61,0%) auf Kosten des Industriesektors zu beobachten ist (Rückgang von 42,6% auf 38,2%).

Mehr als die Hälfte der Grenzgänger kommen aus Frankreich
Etwas mehr als die Hälfte aller Grenzgänger haben ihren Wohnsitz in Frankreich (52,4%). Ebenfalls grosse Anteile wohnen in Italien (23,7%) und Deutschland (20,5%). Ein geringer Anteil stammt aus Österreich (2,9%) oder weiteren Staaten (0,5%). (BFS/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert