CH-Schluss: Aufwärtsbewegung trotz anhaltender Unsicherheiten

CH-Schluss: Aufwärtsbewegung trotz anhaltender Unsicherheiten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Mittwoch mit gegenüber dem Vortag leicht höheren Kursen abgeschlossen. An den internationalen Börsen sei mit Blick auf die Krise in der Ukraine vorerst Ruhe eingekehrt, meinten Händler. Zu Wochenbeginn hatte der Nervenkrieg auf der Halbinsel Krim die Dividendenpapiere noch stark unter Druck gesetzt, ehe es am Dienstag an den Finanzmärkten zu einer Gegenbewegung kam. Trotz anhaltender Unsicherheiten in der Ukraine setzte sich die Aufwärtsbewegung am Berichtstag, wenn auch in abgeschwächter Form, fort. Daran änderten in der zweiten Handelshälfte auch die enttäuschend ausgefallenen Konjunkturdaten aus den USA nichts mehr.

In der weltgrössten Volkswirtschaft sank die mit dem ISM-Einkaufsmanagerindex gemessene Stimmung im Dienstleistungssektor im Januar überraschend deutlich, und auch der ADP-Beschäftigungsbericht, der mit Blick auf den am Freitag folgenden Arbeitsmarkt-Report wichtig ist, fiel im Februar schwächer aus als erwartet. In beiden Fällen wurde die enttäuschende Entwicklung von Ökonomen unter anderem mit der Kältewelle in den USA begründet, die während Wochen den Amerikanern das Leben erschwert hatte. In Europa bereiteten sich die Investoren derweil auf die Ratssitzung der EZB vom Donnerstag vor, bei der mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik gerechnet wird.

Der Swiss Market Index (SMI) stand bei Börsenschluss um 0,17% höher auf 8’459,61 Punkten. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) erhöhte sich um 0,21% auf 1’298,06 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,27% auf 8’152,24 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln standen am Ende 17 im Plus, elf im Minus und zwei (Givaudan und Schindler) schlossen unverändert.

Bei den Blue Chips gingen die Titel des Agrarchemiekonzerns Syngenta mit einem Plus von 1,2% aus dem Handel. In China seien die Chancen für eine Zulassung der gentechnisch modifizierten Maissorte Viptera (MIR 162) für Syngenta gestiegen, hiess es in Agenturberichten. Der Konzern habe im Reich der Mitte neue Unterlagen eingereicht und im chinesischen Landwirtschaftsministerium sei von einer raschen Zulassung gesprochen worden.

Auch die Aktien der CS (+1,2%) gehörten zu den Gewinnern. Gerüchte machen die Runde, dass die Bank im US-Steuerstreit gegen eine Milliarde Franken als Busse bezahlen muss. Die heutige Aufwärtsbewegung im Kurs wurde vor allem damit begründet, dass der Handel eher mit einer noch höheren Strafzahlung gerechnet habe. Auch die Branchennachbaren Julius Bär (+1,1%) und UBS (+0,4%) gewannen an Wert.

Die Pharmaschwergewichte Novartis (+0,6%) und Roche (-0,4%) schlossen derweil uneinheitlich. Die beiden Konzerne wurden von der italienischen Wettbewerbsbehörde mit Strafzahlungen von je rund 90 Mio EUR belegt. Dabei geht es um angebliche Absprachen über den Einsatz des Augenheilmittels Lucentis und den «off label»-Einsatz von Avastin. Nestlé – das dritte Schwergewicht im Bunde – notierte am Ende mit +0,2% leicht fester.

Bei den Zyklikern zeigten unter anderen Clariant (+1,2%), Transocean (+1,1%) oder Sonova (+1,0%) überdurchschnittliche Aufwärtstendenzen. Auf der Gegenseite büssten die Papiere des Immobilienunternehmens SPS sowie des Luxusgüterherstellers Richemont (je -1,1%) ziemlich deutlich an Wert ein.

Im breiten Markt hat der Energiekonzern Alpiq (Aktie: +3,0%) die Anleger mit den Geschäftszahlen für das Jahr 2013 überzeugt. Zwar lag der Umsatz leicht hinter den Markterwartungen zurück, doch übertraf Alpiq diese hinsichtlich Gewinn. Die Titel der Regionalbank Valiant verteuerten sich um 1,7%. Das Ergebnis 2013 wurde zwar von diversen Sonderfaktoren belastet, doch schöpften die Investoren aus der neuen Strategie offenbar Mut.

Panalpina legten nach Geschäftszahlen lediglich um 0,7% zu. Der Transport- und Logistikkonzern ist im vergangenen Jahr wieder in die Gewinnzone vorgestossen, die Profitabilität blieb aber hinter den Erwartungen zurück. Die Titel des Technologiekonzerns Ascom gaben um deutliche 4,1%, wobei im Handel den Ausblick 2015 als Belastungsgrund heranführten. Marktbeobachter sprachen zudem von Gewinnmitnahmen. (awp/mc/upd/ps)

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