CH-Schluss: Erneut im Plus – Zykliker und Banken legen zu

CH-Schluss: Erneut im Plus – Zykliker und Banken legen zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag den dritten Handelstag in Folge zugelegt, seit die Krim-Krise zum Wochenbeginn einen Kurssturz verursacht hatte. Der Leitindex SMI verfehlte allerdings im Tagesverlauf die vergangene Woche preisgegebene Marke von 8’500 Punkten knapp. Dabei belastete auch der Dividendenabgang des Index-Schwergewichts Roche.

Im Vordergrund stand am Handelstag allerdings die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), ihre Geldpolitik unverändert zu belassen. Auch wenn der Entscheid mehrheitlich so erwartet wurde, so hätten doch einige Investoren auf eine weitere Lockerung gesetzt, hiess es am Markt. Aus den USA trafen am Nachmittag zudem gemischte Konjunkturdaten ein. So gab es positive Signale vom US-Arbeitsmarkt, während die Industrieaufträge im Januar stärker als erwartet sanken.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,29% höher auf 8’484,21 Punkten. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) erhöhte sich um 0,58% auf 1’305,63, und der breite Swiss Performance Index (SPI), bei dem die Roche-Dividende nicht herausgerechnet wird, legte um 0,83% auf 8’220,15 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln standen am Ende deren 25 im Plus und 5 im Minus.

Deutliche Kursavancen verbuchten am Donnerstag vor allem zyklische Titel sowie Finanzwerte. Die grössten Gewinne im SMI/SLI verzeichneten Clariant (+3,6%), Sika (+2,2%) und Holcim (+1,8%). Auch SGS (+1,8%) zeigten sich fest. Die Titel der französischen Konkurrentin Bureau Veritas konnten am Berichtstag dank einem guten Jahresergebnis stark zugelegen.

Freundlich verlief der Handelstag auch für viele Finanzwerte: Bei den Grossbanken gewannen CS 1,3% und UBS 1,0%, während die Titel der der Vermögensverwalterin Julius Bär 1,1% zulegten. Bei den Versicherern zeigten sich vor allem Swiss Life (+1,6%) klar fester. Zurich legten mit 0,5% etwa im Einklang mit dem Gesamtmarkt zu. Der Versicherer schlägt an der kommenden Generalversammlung den neuen Roche-Präsidenten und früheren Swiss-Chef Christoph Franz zur Wahl in den Verwaltungsrat vor.

Bei den defensiven Schwergewichten belasteten Roche (-0,5%) wegen des Dividendenabgangs. Allerdings fiel der Kursrückgang mit 1,30 CHF deutlich unter der Dividendenzahlung im Umfang von 7,80 CHF aus. Novartis legten 0,5% zu. Der Pharmakonzern hat von der EU-Arzneimittelbehörde die Zulassung für das Medikament Xolair zur Behandlung von Nesselsucht erhalten, was laut Analysten ein Umsatzpotenzial von rund einer halben Mrd CHF bedeutet.

Zu den wenigen SMI-Werten, die im Minus schlossen, gehörten neben Roche auch Actelion (-0,4%), obwohl die Analysten der UBS die Titel am Donnerstag auf ihre «Most Preferred List» setzten. Die Titel des Allschwiler Biotechkonzerns hatten Ende letzter Woche allerdings noch auf einem Allzeithoch notiert.

Zur Schwäche neigten auch die Papiere des Uhren-Herstellers Swatch (-0,7%). Die Titel dürften unter Unsicherheiten um den wichtigen Markt China leiden. Finanzminister Lou Jiwei hatte das Wachstumsziel von rund 7,5% für dieses Jahr heruntergespielt und auch niedrigere Wachstumsraten als akzeptabel bezeichnet. Die Aktien des Konkurrenten Richemont (+0,5) hielten sich zum Schluss deutlich besser.

Im breiten Markt gehörten Logitech (+3,9%) zu den grössten Gewinnern, im Tagesverlauf hatten die Papiere zeitweise gar um 9% zugelegt. Der Hersteller von Computerzubehör hatte vorbörslich einen neuen Zahlenausblick für die nächsten Jahre veröffentlicht und kündigte gleichzeitig ein neues Aktienrückkaufprogamm an.

Deutlich zulegen konnten auch die Titel des Schraubenspezialisten Bossard (+4,1%). Das Unternehmen konnte mit seinem Ergebnis die Erwartungen des Marktes leicht übertreffen, zudem fielen die Aussichten auf das laufende Jahr positiv aus.

Auch der Industriekonzern Bucher (+1,2%) legte positive Jahreszahlen 2013 vor, wobei er einen neuen Rekordgewinn vorweisen konnte. Entsprechend fielen die Kommentare der Analysten positiv aus. Enttäuscht zeigte sich der Markt dagegen vom Abschluss des Lagerlogistikers Swisslog (-0,9%), wobei vor allem der Dividendenverzicht und der fehlende Ausblick kritisiert wurden. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

 

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