Euro legt trotz Deflation in Spanien zu

Euro legt trotz Deflation in Spanien zu

Frankfurt am Main – Der Euro ist am Freitag zeitweise stark unter Druck geraten. Bis zum späten Nachmittag konnte er seine Verluste aber mehr als wettmachen. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,3754 US-Dollar und damit etwas mehr als am Morgen. Zwischenzeitlich war der Euro bis auf 1,3705 Dollar abgesackt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3759 (Donnerstag: 1,3758) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7268 (0,7269) Euro.

Im Vormittagshandel fiel der Euro schlagartig um einen halben Cent zurück, nachdem Preisdaten aus Spanien bekannt geworden waren. Demnach ist die viertgrösste Volkswirtschaft des Währungsraums im März in eine leichte Deflation gerutscht. Erstmals seit der weltweiten Rezession im Jahr 2009 hatte die Inflationsrate im negativen Bereich gelegen, die Preise sanken also. Die Zahlen schürten an den Finanzmärkten umgehend Spekulationen auf eine zusätzliche geldpolitische Lockerung durch die EZB.

Schwächerer Preisauftrieb in Deutschland
In Deutschland, der grössten Volkswirtschaft im Währungsraum, schwächt sich der Preisauftrieb unterdessen immer weiter ab. Im März waren die Verbraucherpreise nur noch um 1,0 Prozent gestiegen. Nach europäischer Rechnung, die für die Geldpolitik der EZB ausschlaggebend ist, war der Anstieg mit 0,9 Prozent noch geringer. Dass der Euro dennoch zulegen konnte, erklärten Händler damit, dass nach den spanischen Zahlen geringere Raten erwartet worden seien.

Der im Euroraum ungewöhnlich schwache Preisauftrieb setzt die EZB seit Monaten unter Druck, ihre Geldpolitik weiter zu lockern. Am kommenden Donnerstag trifft sich der EZB-Rat in Frankfurt. Ob die Währungshüter auf die niedrigere Teuerung etwa mit einer abermaligen Zinssenkung reagieren werden, ist ungewiss. Ökonomen sind sich uneinig, ob der Euroraum in eine Abwärtsspirale aus sinkenden Preisen und schwachem Wachstum fallen könnte.

Euro fällt zwischenzeitlich auf 1,2178 CHF
Zum Schweizer Franken hat sich der Euro am Nachmittag zwischenzeitlich auf ein Tagestief bei 1,2178 CHF abgeschwächt. Bis am frühen Abend notiert die Einheitswährung zum Franken aber wieder auf 1,2197 (Mittag 1,2186) CHF. Der US-Dollar zeigt sich zur Schweizer Währung mit 0,8868 CHF (Mittag 0,8874) nur wenig verändert.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1294,75 (1296,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 29 850,00 (29 770,00) Euro. (awp/mc/upd/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert