BASF spürt zum Jahresstart starken Euro

BASF spürt zum Jahresstart starken Euro
Kurt Bock, Vorstandsvorsitzender BASF. (Copyright by BASF)

Kurt Bock, Vorstandsvorsitzender BASF. (Copyright by BASF)

Ludwigshafen – Der weltgrösste Chemiekonzern BASF hat beim Start in das laufende Jahr vor allem den starken Euro deutlich zu spüren bekommen. Zudem drückte ein schwächeres Öl- und Gasgeschäft auf die Ergebnisse, wie die im Dax notierte Gesellschaft am Freitag am Tag der Hauptversammlung mitteilte. Umsatz und operatives Ergebnis gingen im ersten Quartal zurück, während der Gewinn nach Steuern wegen Verkäufen von Beteiligungen an Öl- und Gasfeldern in der Nordsee leicht stieg. Trotz des anhaltenden Euro-Gegenwinds will BASF den Gewinn im Gesamtjahr weiterhin steigern.

Dabei setzen die Ludwigshafener neben den Schwellenländern vor allem auf die USA. Dort prüft der Chemiekonzern wegen des billigen Schiefergases derzeit die grösste Einzelinvestition in ihrer Firmengeschichte. Die BASF-Aktie legte vorbörslich zu. Einem Händler zufolge fielen die Zahlen insgesamt so «solide wie immer» aus. Das entscheidende operative Ergebnis habe die Erwartungen aber «nur erfüllt», was die Aktie im Verlauf belasten könnte.

Milliardeninvestition in den USA
Gebaut werden könnte an der US-Golfküste eine Grossanlage zur Herstellung der wichtigen Basischemikalie Propylen, die bei der Produktion von Autolacken, Waschmitteln und Babywindeln verwendet wird. «Mit der Produktion von Propylen würden wir von den infolge der Schiefergasförderung niedrigen Gaspreisen profitieren, unsere Kostenposition deutlich verbessern und unsere Rückwärtsintegration in den USA stärken», sagte Vorstandschef Kurt Bock. Bislang ist die TDI-Anlage für die Produktion von Schaumstoffen in Ludwigshafen mit einer Investition von einer Milliarde Euro die grösste der BASF.

«Im Chemiegeschäft und beim Pflanzenschutz hat das Jahr 2014 für uns gut angefangen. Wir haben mehr verkauft», sagte Bock. Damit konnte der Konzern die Auswirkungen des schwachen Dollar und der Währungen in Schwellenländern auf den Umsatz abfedern. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging im ersten Quartal um 3,3 Prozent auf 2,14 Milliarden Euro zurück. Damit traf BASF die Schätzungen der Analysten. Unter dem Strich blieb ein Gewinn in Höhe von 1,48 Milliarden Euro – das waren zwei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Öl- und Gasgeschäft drückt auf Umsatz
Der Umsatz schrumpfte um 1,1 Prozent auf 19,5 Milliarden Euro. Während BASF im Öl- und Gasgeschäft vor allem wegen eines Förderstopps in Libyen und eines geringeren Gasabsatzes wegen des milden Winters in Europa weniger umsetzte, liefen vor allem die Geschäfte mit Chemikalien für die Landwirtschaft besser. Aber auch Katalysatoren und Lacke für die Autoindustrie trugen zum Zuwachs bei.

Für 2014 erwartet BASF-Chef Bock weiter einen leichten Anstieg beim operativen Ergebnis vor Sondereffekten. Dazu beitragen sollen vor allem die Spezialchemikalien (Performance Product) sowie die Sparte Functional Materials & Solution, in der BASF unter anderem Katalysatoren und Lacke für Autos herstellt. Der Umsatz sollte hingegen aufgrund des geplanten Verkaufs des Gashandels-Gasspeichergeschäfts etwas sinken. (awp/mc/upd/ps)

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