US-Schluss: Verluste – Finanzwerte und Twitter belasten

US-Schluss: Verluste – Finanzwerte und Twitter belasten

New York – Verluste bei Finanzwerten und Technologieaktien haben die wichtigsten US-Indizes am Dienstag wieder ins Minus gedrückt. Enttäuschende Quartalszahlen des Versicherers American International Group belasteten den Aktienmarkt ebenso wie ein Kursrutsch bei den Aktien des Kurznachrichtendienstes Twitter. Auch die Ukraine-Krise beunruhigte die Anleger: Trotz bürgerkriegsähnlicher Zustände ist ein neues Friedenstreffen ungewiss. Die Kiewer Übergangsregierung wies die Forderung Russlands zurück, die moskaunahen Kräfte aus dem Osten des Landes an Verhandlungen zu beteiligen.

Der Dow Jones Industrial fiel um 0,78 Prozent auf 16’401,02 Punkte. Für den S&P 500 ging es um 0,90 Prozent auf 1867,72 Punkte nach unten. Der Technologieindex Nasdaq 100 verlor 1,35 Prozent auf 3556,51 Punkte. Zu Wochenbeginn hatten die New Yorker Börsen noch die Sorgen um China und die Ukraine abgeschüttelt und dank guter Konjunkturdaten im Plus geschlossen.

Der Konjunkturdatenkalender war am Dienstag dünn bestückt: Das US-Handelsdefizit hatte im März im Vergleich zum Vormonat um 3,6 Prozent auf 40,4 Milliarden Dollar abgenommen. Bankvolkswirte hatten einen etwas stärkeren Rückgang erwartet.

Für Gesprächsstoff sorgten aber eher erneut Übernahmen von Unternehmenssparten. So soll das Geschäft mit rezeptfreien Mitteln des Pharmakonzerns Merck & Co für 14,2 Milliarden US-Dollar an Bayer gehen. Zudem arbeiten die Leverkusener mit dem US-Konzern künftig bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammen. Dafür soll Bayer von Merck & Co bis zu 2,1 Milliarden Dollar erhalten. Anleger zeigten sich von diesen Vereinbarungen aber wenig begeistert: Die Merck-Aktien büssten ihre anfänglichen Gewinne schnell ein und fielen zum Handelsschluss am Dow-Ende um 2,59 Prozent auf 57,11 US-Dollar.

Die französische Regierung indes fordert von dem Mischkonzern General Electric (GE) ein besseres Übernahmeangebot für die Energietechnik von Alstom . Frankreichs Präsident Francois Hollande nannte das GE-Angebot nicht ausreichend. Bisher will GE für die Alstom-Sparte 12,35 Milliarden Euro zahlen. Die Titel der Amerikaner fielen um 1,47 Prozent.

Aktien des Versicherers AIG büssten mehr als vier Prozent ein. Der Konzern muss höhere Schäden verdauen. Kosten für Katastrophen und individuelle Schadensfälle hatten den Gewinn belastet. Auch andere Finanzwerte gerieten unter Druck: So gaben JPMorgan , American Express und Goldman Sachs um jeweils mehr als ein Prozent nach.

Unter den Technologiewerten brachen die Papiere von Twitter um knapp 18 Prozent ein. Dies war der tiefste Schlussstand seit ihrem Börsengang im November 2013. Zudem verzeichneten die Papiere das höchste Handelsvolumen seit dem Gang auf das Parkett. Am Montag war eine Frist ausgelaufen, bis zu der Alteigentümer des Kurznachrichtendienstes nach dem Börsengang an ihren Anteilen festhalten mussten. Twitter hatte die Aktien seinerzeit zu 26 Dollar auf den Markt geworfen. Am ersten Handelstag hatten sie einen Kurssprung hingelegt und 73 Prozent über dem Ausgabepreis geschlossen. Im Sog von Twitter fielen am Dienstag die Aktien von Facebook um mehr als vier Prozent.

Gegen den Trend stiegen die Titel von Avago an der Spitze des Nasdaq 100 um knapp fünf Prozent. Der Halbleiterhersteller wird am Mittwoch in den S&P-500-Index einziehen, weil er den Konkurrenten LSI schluckt und dessen Notierung übernimmt.  (awp/mc/pg)

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