Zurich steigert im Q1 Gewinn dank Sonderfaktoren deutlich

Zurich steigert im Q1 Gewinn dank Sonderfaktoren deutlich

Martin Senn, CEO Zurich Insurance Group. (Bild: Zurich)

Zürich – Die Zurich Insurance Group hat im ersten Quartal sowohl mit dem operativen Ergebnis als auch mit dem Reingewinn die Markterwartungen übertroffen. Der Versicherer profitierte erneut davon, dass die Wetterlage weltweit relativ ruhig geblieben ist und dass für Geschäfte aus früheren Jahren weitere Reserven aufgelöst werden konnten. Zudem schlugen Anlagegewinne und Sondereffekte positiv zu Buche.

Der Reingewinn legte im ersten Quartal um einen Fünftel auf 1,27 Mrd USD zu. Der Business Operating Profit (BOP), bei dem ausserordentliche Einflüsse herausgerechnet werden, stieg um 2% auf 1,38 Mrd, teilte die Zurich am Donnerstag mit. Bei beiden Kennzahlen gab es Analysten, die mit einem Rückgang gerechnet hatten. Vor allem beim Reingewinn wurde der Durchschnitt der Erwartungen klar geschlagen.

Die Anpassungen der Pensionsverpflichtungen stützten den Gewinn mit 130 Mio USD, nachdem vom Management zu einem früheren Zeitpunkt ein positiver Effekt in Höhe von rund 100 Mio in Aussicht gestellt worden war.

Im Anlageportfolio führte derweil das Umschichten von Staatsanleihen in Firmen-Bonds sowie Aktien dazu, dass bilanzierte Gewinne im Umfang von 326 (VJ 79) Mio USD freigesetzt wurden. Die Gesamtanlagerendite wuchs (nicht annualisiert) um 2,1 Prozentpunkte auf 2,5%. Netto, also ohne die Veränderungen bei den bilanzierten Kursgewinnen, resultierte eine Anlagerendite von 1,0%.

Solides Versicherungsgeschäft
Der Zurich sei der Start ins neue Jahr auch operativ geglückt, hielt der neue Finanzchef George Quinn an einer Telefonkonferenz fest. Im Nichtleben-Geschäft (General Insurance) verbesserte sich der Schaden-Kosten-Satz dank erneut verhältnismässig weniger Naturkatastrophen um einen Punkt auf 93,9%. Naturkatastrophen belasteten den Satz mit lediglich 1,9 (VJ 1,6) Punkten, im Gegenzug stützten Reserveauflösungen mit 1,2 (0,3) Punkten.

Der Nichtleben-BOP erhöhte sich um 5% auf 845 Mio USD, in Global Life nahm er um 4% (+9% in LW) auf 319 Mio zu und im Geschäft mit dem US-Partner Farmers verharrte der BOP mit 415 Mio auf Vorjahresniveau.

Das Geschäftsvolumen der Gruppe wuchs derweil auf 19,31 Mrd nach 19,08 Mrd, dies bei unveränderten Prämieneinnahmen in General Insurance und einem Wachstum von 5% im Lebengeschäft. Gut entwickelt habe sich das Lebenneugeschäft in Grossbritannien, während in der Nichtlebensparte die internationalen Wachstumsmärkte zu überzeugen vermochten.

Umbau auf Kurs
Mit den Umstrukturierungen sieht sich die Gruppe auf Kurs. «Wir können bereits einige erste positive Anzeichen bei der Umsetzung unserer strategischen Ziele für den Zeitraum von 2014 bis 2016 erkennen, wenngleich noch viel zu tun ist», sagte Quinn.

Die Zurich will sich verstärkt auf Grosskunden, mittelständische Unternehmen sowie auf ausgewählte Privatkundenmärkte ausrichten. Weniger profitables Geschäft soll entweder saniert oder gar veräussert werden. Im vierten Quartal 2013 hatte die Gruppe für Anpassungen im russischen Privatkundengeschäft und die Schliessung eines Vertriebskanals in Hong Kong über 300 Mio USD aufgewendet.

Im Berichtsquartal ist es diesbezüglich ruhig geblieben, und es wurden Restrukturierungskosten von lediglich 20 Mio verbucht. Damit verbleibe von den budgetierten Gesamtkosten noch ein Betrag von rund 250 Mio, hiess es. Diesen will die Zurich noch im ersten Halbjahres einsetzen.

Die Bilanz präsentiere sich äusserst solide, erklärte Quinn. Das Eigenkapital wuchs seit Jahresbegin um 7% auf 34,7 Mrd USD, womit sich zum BOP eine annualisierte Rendite von 13,4% (VJ 13,9%) errechnet. Seit neustem strebt die Zurich eine Rendite zwischen 12 und 14% an. Der SST-Quotient steht per 1. Januar bei 217%, und die gemäss dem internen Modell berechnete Z-ECM-Wert übertraf mit 127% die Zielbandbreite von 100-120%. (awp/mc/upd/ps)

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