Sunrise: Preissenkungen lassen Umsatz schrumpfen

Sunrise: Preissenkungen lassen Umsatz schrumpfen

Sunrise-CEO Libor Voncina. (Foto: Sunrise)

Zürich – Der Telekomanbieter Sunrise hat im ersten Quartal 2014 weniger Umsatz erzielt und einen geringeren operativen Gewinn verbucht. Das Management begründet dies mit Preissenkungen. Hoffnung für die Zukunft schöpft das Unternehmen aus der grösseren Kundenbasis. Die Investitionen wurden deutlich erhöht.

Sunrise erzielte zwischen Januar und März einen 3,4% tieferen Umsatz von 470 Mio CHF. Hauptgrund dafür war ein Minus von 4,0% im Mobilfunkgeschäft, das mit 291 Mio der wichtigste Umsatzpfeiler ist. Die Zahl der Mobilfunkkunden stieg zwar deutlich: So hatte Sunrise am Ende des ersten Quartals knapp 79’000 mehr Abokunden als vor Jahresfrist, allein im ersten Quartal 2014 kamen 17’200 hinzu. Dieses Wachstum schlug sich jedoch wegen Preissenkungen nicht im Umsatz nieder, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilt.

Die Produkte mit tieferen Preisen wurden schon 2012 nach dem Vorpreschen der Swisscom lanciert. Auf den Umsatz wirkte sich dies jedoch erst mit Verzögerung aus, weil die Kunden nach und nach auf die neuen Modelle wechselten. Laut der Mitteilung haben mittlerweile über 90% der Abo-Kunden einen Vertrag mit den neuen Preisplänen. Firmensprecher Roger Schaller gibt zu bedenken, dass im ersten Quartal 2013 immer noch Kunden auf den höheren Preisplänen waren, die jetzt auch auf die tieferen Pläne migriert sind.

TV-Geschäft wächst auf tiefem Niveau
Die anderen Segmente des Unternehmens entwickelten sich unterschiedlich: Im Festnetzbereich musste ein Umsatzminus von 5,5% auf 128 Mio CHF verbucht werden, die Internetdienste legten hingegen um 7,1% auf 51 Mio CHF zu. Gewachsen ist Sunrise im TV-Geschäft: So konnten laut der Mitteilung im ersten Quartal 8’500 Kunden gewonnen werden. Mit einer Kundenzahl von knapp 83’000 ist Sunrise in diesen Bereich neben UPC Cablecom und Swisscom aber nach wie vor ein kleiner Fisch.

Beim operativen Ergebnis verbuchte Sunrise im ersten Quartal ein noch stärkeres Minus als beim Umsatz: Der EBITDA sank um 6,6% auf 132 Mio CHF. Die entsprechende Marge (ohne Hubbing) kam bei 30,5% nach 31,1% zu liegen. Dies wird in der Mitteilung mit höheren Ausgaben für subventionierte Geräte begründet: Dies sei nötig gewesen, weil ein Mitbewerber eine aggressive Subventionsstrategie umgesetzt habe.

Investitionen steigen um 41% an
Unter dem Strich erzielte Sunrise einen Verlust von 3,2 Mio nach 28,5 Mio CHF im Vorjahreszeitraum. Diese Kennzahl ist stark von Abschreibungen geprägt und buchhalterischer Natur. Sunrise-Sprecher Schaller betont, dass Sunrise in der Schweiz profitabel sei und Steuern bezahle.

Im Berichtszeitraum erhöhte Sunrise die Investitionen um 41% auf 55 Mio CHF. Davon flossen über zwei Drittel ins Mobilfunknetz. Im Fokus sei dabei die Mobilfunktechnologien UMTS und LTE gestanden. Sunrise arbeite zudem daran, ein flächendeckendes Glasfasernetz aufzubauen. (awp/mc/ps)

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