Chinas Teuerung verstärkt sich – bleibt aber unter Regierungsziel

Chinas Teuerung verstärkt sich – bleibt aber unter Regierungsziel

Peking – Der Preisauftrieb in China hat sich im Mai spürbar verstärkt. Mit 2,5 Prozent bleibt die Inflationsrate aber klar unter dem Regierungsziel für dieses Jahr von 3,5 Prozent. Nach Angaben des Statistikamts in Peking vom Dienstag waren vor allem teurere Lebensmittel für den Preisschub verantwortlich. Im April waren die Verbraucherpreise auf Jahressicht mit 1,8 Prozent deutlich schwächer gestiegen.

Die Preise auf Produzentenebene gaben unterdessen weiter nach, allerdings schwächer als im Vormonat. Im Mai fielen die Erzeugerpreise um 1,4 Prozent, nach minus 2,0 Prozent im April. Der jüngste Rückgang war etwas schwächer als erwartet, während die Verbraucherpreise etwas stärker als prognostiziert zulegten.

Absage an grosse Konjunkturspritzen
Analysten kommentierten, der vergleichsweise schwache Preisauftrieb auf Verbraucherebene gebe der Notenbank prinzipiell Spielraum für konjunkturbelebende Massnahmen. Allerdings haben Notenbank und Regierung mehrfach klargestellt, dass grosse Konjunkturspritzen nicht in Betracht kommen. Stattdessen wurden bereits mehrere gezielte Massnahmen ergriffen, die im Volumen jedoch klar hinter den Konjunkturprogrammen nach der weltweiten Finanzkrise zurückgeblieben sind.

Am Montag hatte die Notenbank People’s Bank of China bekanntgegeben, dass die Mindestreservepflichten für ausgewählte Banken leicht gelockert wird. Damit soll die Kreditvergabe an landwirtschaftliche sowie kleine und mittelständische Unternehmen gestützt werden.

Umbau des Geschäftsmodells
Die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt befindet sich derzeit im Abschwung, weil das Geschäftsmodell umgebaut wird und bisherige Wachstumstreiber wie staatliche Investitionen und Exporte an Bedeutung verlieren sollen. Stattdessen sollen der private Konsum und der Dienstleistungsbereich gestärkt werden. Die chinesische Führung erhofft sich davon ein nachhaltigeres Wachstum. (awp/mc/ps)

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