Erstes Finanz-Roundtable-Gespräch zwischen der Schweiz und China

Erstes Finanz-Roundtable-Gespräch zwischen der Schweiz und China

Zhou Xiaochuan, Gouverneur der People’s Bank of China.

Bern – Die Schweiz und China wollen wirtschaftlich noch näher zusammenrücken. Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf traf am ersten «Chinese – Swiss Financial Round Table» den Gouverneur der chinesischen Zentralbank, Zhou Xiaochuan, um eine weitere Zusammenarbeit der beiden Länder zu besprechen.

Eines der zentralen Themen des Treffens war die Möglichkeit, die Schweiz zum internationalen Renminbi-Hub zu machen, teilte die Schweizerische Bankiervereinigung (SBGv), die ebenfalls am Gespräch teilgenommen hat, am Freitag mit. Die Schweiz will sich dabei als europäische Drehscheibe für Transaktionen mit chinesischen Unternehmen und der chinesischen Währung etablieren. Dies werde sowohl von der Schweizer Regierung wie auch von den hiesigen Banken unterstützt.

Währungsabkommen zwischen der SNB und chinesischen Zentralbank
Ausserdem werde der Abschluss eines Währungsabkommens zwischen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und der chinesischen Zentralbank (People’s Bank of China) befürwortet, hiess es weiter. Dazu gehört auch ein Clearing, also die Übermittlung und Abwicklung von Transaktionen, durch eine chinesische Bank mit Sitz in der Schweiz. Dadurch würden Kosten sinken und die Abwicklung deutlich einfacher.

Absichtserklärung unterzeichnet
Um die Ziele voranzutreiben haben die SBGv sowie die China Banking Association eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) unterzeichnet. Es solle als Zeichen gelten, dass sich beide Seiten bereit erklären, den eingeschlagenen Weg fortzuschreiten, teilte die Bankiervereinigung weiter mit.

Nebst Bundesrätin Widmer-Schlumpf und Patrick Odier, Verwaltungsratspräsident des SBVg, war auf Schweizer Seite auch SNB-Präsident Thomas Jordan, CS-Präsident Urs Rohner, Alt-Bundesrat und Ex-UBS-Präsident Kaspar Villiger sowie Boris Collardi, Chef der Bank Julius Bär, zugegen.

Die mit Abstand grösste auswärtige Renminbiplattform ist bisher die wirtschaftlich autonome chinesische Sonderverwaltungsregion Hongkong, gefolgt von Singapur und London. Erst im Aufbau ist ein Offshore-Hub in Frankfurt. (awp/mc/pg)

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