UBS Outlook Schweiz: Bildung zahlt sich aus

UBS Outlook Schweiz: Bildung zahlt sich aus
(Bild: DOC RABE Media - Fotolia.com)

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Zürich / Basel – Der Anteil Uniabsolventen ist in der Schweiz im vergangenen Jahrzehnt von 11 auf 25 Prozent hochgeschnellt. Die Schweizer Volkswirtschaft profitiert von der Zuwanderung gut ausgebildeter Arbeitskräfte und spart dadurch jährlich zwischen 6 und 8 Milliarden Franken an Ausbildungskosten. Die UBS Ökonomen gehen von einem soliden Wirtschaftswachstum von 2,1% im laufenden Jahr aus.

Das Ausbildungsniveau der in der Schweiz lebenden Bevölkerung ist in den letzten zehn Jahren stark angestiegen. Mittlerweile verfügen 25 Prozent der Einwohner über einen Universitätsabschluss. Zählt man die Fachhochschulabsolventen dazu, beträgt die Quote fast 40 Prozent.

Auf jeder Ausbildungsstufe überwiegt der Nutzen einer Ausbildung ihre Kosten, das heisst: Der höhere, direkt aus der Ausbildung erzielte Lohn ist im Durchschnitt höher als die Kosten der Ausbildung und der in der Ausbildungszeit entgangene Lohn.

Aber nicht nur für den Einzelnen lohnt sich Bildung. Auch für den Staat ist die Ausbildung seiner Einwohner vorteilhaft, obwohl er in der Regel einen grossen Teil der Ausbildungskosten selber tragen muss. Durch das progressive Steuersystem in der Schweiz steigen die Steuern mit einem höheren Einkommen überproportional an, und gut ausgebildete Personen beziehen in der Regel weniger Sozialhilfe.

Dualem Bildungssystem Sorge tragen
Die Schweiz profitierte in den vergangenen Jahren von der Zuwanderung und konnte sich an einem weltweit enormen Talente-Pool bedienen, ohne die hiesigen öffentlichen Finanzen zu belasten. Über die letzten Jahre wanderten jährlich netto rund 20’000 Personen mit tertiärer Ausbildung ein. Die Kosten, um diese hochqualifizierten Personen auszubilden, würden in der Schweiz jährlich sechs bis acht Milliarden Franken betragen. Pro Jahr sparte die Schweiz somit rund einen Viertel des jährlichen Bildungsbudgets ein.

Länder wie Frankreich, Spanien oder Italien zeigen aber, dass eine hohe Akademisierung und eine weitgehend fehlende Berufslehrbildung zu strukturell hoher Jugendarbeitslosigkeit führen können. Deshalb tut die Schweiz gut daran, ihrem bewährten dualen Bildungssystem Sorge zu tragen.

Trotz eines ausgezeichneten Bildungssystems leidet die Schweiz in gewissen Bereichen unter einem Fachkräftemangel, hervorgerufen durch das starke Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum der letzten Jahre. Aber auch trotz der hohen Einwanderung von gut ausgebildeten Arbeitskräften konnte der Fachkräftemangel nur teilweise behoben werden. Das Problem könnte sich nach der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative gar wieder verschärfen, dies umso mehr, wenn man die künftigen Folgen der demografischen Verschiebung mitberücksichtigt. «In den nächsten zehn Jahren erreichen eine Million Menschen in der Schweiz das Rentenalter. Weil deutlich weniger Junge nachkommen, fehlen uns bei weiter steigender Beschäftigung rund eine halbe Million Arbeitskräfte. Wir müssen weiterhin die besten Leute aus aller Welt gewinnen können», sagt Lukas Gähwiler, CEO UBS Schweiz, anlässlich einer Medienveranstaltung in Zürich.

Konjunktur: Höhere Kapazitätsauslastung und Ausrüstungsinvestitionen
Zum Jahresanfang präsentierte die Schweiz ein ausgewogenes Wirtschaftswachstum von zwei Prozent im Vorjahresvergleich. Im ersten Quartal dieses Jahres konnten hohe Bauinvestitionen und eine Belebung des Exportsektors einen schwächer wachsenden Privatkonsum ausgleichen. Aufgrund des anhaltenden Aufschwungs in Europa erwarten die UBS-Ökonomen, dass sich der Exportsektor in diesem Jahr weiterhin positiv entwickeln wird. Mit der dadurch steigenden Kapazitätsauslastung dürften die Investitionen zulegen. Die Ökonomen der UBS rechnen in diesem Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent und für das Jahr 2015 von 2,2 Prozent. (UBS/mc/ps)

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