US-Schluss: Dow dreht ins Minus

US-Schluss: Dow dreht ins Minus

New York – Die US-Aktienindizes haben am Dienstag nach einem freundlichen Verlauf im späten Handel nachgegeben und leichter geschlossen. Einige gute Unternehmenszahlen sorgten zunächst für Entspannung. Das freundliche Szenario wurde jedoch zunehmend von der sich zuspitzenden Ukraine-Krise überschattet: Nachdem zunächst die Europäische Union verschärfte Sanktionen gegen Russland beschlossen hatte, verkündete auch die US-Regierung zusätzliche Strafmassnahmen.

Der Dow Jones Industrial endete mit einem Minus von 0,42 Prozent bei 16 912,11 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 0,45 Prozent auf 1969,95 Punkte. Für den Technologiewerte-Index Nasdaq 100 ging es um 0,21 Prozent auf 3959,03 Punkte nach unten.

Von Konjunkturseite kamen am Dienstag uneinheitliche Signale. In den USA ist die Stimmung der Verbraucher so gut wie seit Oktober 2007 nicht mehr. Der Index für das Verbrauchervertrauen war im Juli zum Vormonat auf 90,9 Punkte gestiegen, während Volkswirte lediglich mit 85,4 Punkten gerechnet hatten. Dagegen hatte sich der Preisanstieg am US-Häusermarkt im Mai zum Vorjahr weiter abgeschwächt. Der S&P/Case-Shiller-Index sank um 0,31 Prozent, wohingegen Analysten ein Plus von 0,30 Prozent erwartet hatten.

Unter den Einzelwerten waren AT&T mit einem Plus von 2,64 Prozent Spitzenreiter im Dow Jones. Verizon-Titel gewannen 0,76 Prozent. Die Papiere der Telekomkonzerne stiegen, nachdem das Netzwerk- und Elektronikunternehmen Windstream angekündigt hatte, einige Unternehmensteile abzuspalten. Windstream-Aktien schnellten zweitweise um mehr als 20 Prozent in die Höhe und retteten noch ein Plus von mehr als zwölf Prozent ins Ziel.

Die Quartalszahlen des Pharma-Schwergewichts Merck & Co reagierten mit einem Plus von gut einem Prozent positiv auf die aktuellen Quartalszahlen. Dank Kosteneinsparungen hatte das Unternehmen den Gewinn mehr als verdoppelt, der Umsatz war hingegen etwas zurückgegangen. Das untere Ende der angepeilten Jahresgewinnspanne hob Merck an. Bei Konkurrent Pfizer hatten schrumpfende Viagra-Verkäufe und ungünstige Währungseffekte für einen Umsatzschwund gesorgt. Die Titel gaben um 1,23 Prozent nach.

Die UPS-Aktien büssten 3,70 Prozent ein. Hohe Investitionen und die Absicherung früherer Mitarbeiter hatten am Quartalsgewinn des Paketdienstes gezehrt, der sich mehr als halbierte. Trotz wachsender Paketmengen sieht es auch für das Gesamtjahr schlechter aus: Selbst wenn man die Kosten für die Ausgliederung der Krankenversicherung pensionierter Mitarbeiter herausrechnet, soll der Gewinn je Aktie nun geringer ausfallen als bisher angekündigt. Damit enttäuschte UPS die Erwartungen der Analysten. (awp/mc/pg)

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