Kunstmuseum St. Gallen: Elementare Malerei

Kunstmuseum St. Gallen: Elementare Malerei

John Nixon: Orange monochrome with white, 2002, Kunstmuseum St.Gallen Schenkung des Künstlers und der Galerie Mark Müller 2012

St. Gallen – Eine orange Fläche auf einem Backblech, einzig von einem weissen Rand umrahmt, oder ein Akzent in Orange auf einer kleinformatigen Leinwand…? Welches ist der entscheidende Grund, der die Malerei als Kunst vom Handwerk unterscheidet? Wie gehen Kunstschaffende mit dem Nullpunkt der Malerei heute um, nachdem dieses Problem längst gelöst schien und dennoch jede Generation wieder neu fordert?

Solchen Fragen widmet sich die Ausstellung Elementare Malerei im Kunstmuseum St.Gallen: Sie konfrontiert die klassische Farbfeldmalerei mit Positionen, die Malerei vorab von deren Rändern her bestimmen. Damit verweist die Ausstellung auf die legendäre Ausstellung Radical Painting, die 1984 im Williams College of Art in Williamstown/Massachusetts stattfand. Der Begriff hatte sich für eine Malerei etabliert, die sich auf die Untersuchung von Farbe und Farbmaterie (colour and paint) konzentriert und sich hauptsächlich innerhalb der Monochromie bewegte, wobei der Verzicht auf das Abbild gleichsam als gemeinsamer Nenner unterschiedlicher künstlerischer Haltungen gelten darf.

Der bekannteste australische Künstler seiner Generation
Ausgangspunkt der Ausstellung Elementare Malerei ist die grossartige Schenkung eines Werkblocks von John Nixon (*1949 in Sidney, lebt und arbeitet in Melbourne) durch den Künstler und die Galerie Mark Müller, Zürich, die den bedeutenden Bestand monochromer Malerei in der Sammlung des Kunstmuseums St.Gallen verstärkt. John Nixon ist der bekannteste australische Künstler seiner Generation, der die Traditionen von Konstruktivismus bis Minimal Art aufgegriffen und neu bestimmt hat. Darin verbindet sich sein Schaffen mit jenem von u.a. Marcia Hafif (*1929), Imi Knoebel (*1940), Olivier Mosset (*1944) oder Steven Parrino (1958–2005), die ebenfalls mit Hauptwerken vertreten sind und in der Ausstellung konfrontiert werden mit Positionen, die Malerei gewissermassen aus der Aussenperspektive kommentieren – ironisch und lustvoll. Kurator: Konrad Bitterli (KMSG/mc/hfu)

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