CH-Schluss: Kaum verändert – Nobel Biocare runter auf Angebotspreis

CH-Schluss: Kaum verändert – Nobel Biocare runter auf Angebotspreis

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt schloss zum Wochenstart so gut wie unverändert. Nach einer leicht tieferen Eröffnung pendelte der SMI seit dem Vormittag um den Nullpunkt. Auch der Index zur Geschäftstätigkeit der Industrie in den USA sowie die US-Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung lieferten am Nachmittag keine spürbaren Impulse. Der Fokus der Anleger gelte der US-Leitzinsentscheidung am Mittwochabend, hiess es am Markt. Dabei fürchten sich die Investoren vor einer baldigen und kräftigen Zinserhöhung der US-Notenbank Fed.

Die Zinssitzung in den USA sowie das Schottland-Referendum über eine mögliche Abspaltung von Grossbritannien am Donnerstag bewirkten Unsicherheit, so ein Marktbeobachter. Hierzulande sorgten Nobel Biocare für Gesprächsstoff am breiten Markt: Für den Zahnimplantatehersteller plant der US-Konzern Danaher eine freundliche Übernahme.

Der Swiss Market Index (SMI) stand am Handelsende 0,01% höher bei 8’796,41 Punkten. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) dagegen verlor 0,19% auf 1’309,56 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,01% auf 8’677,42 Stellen. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 21 im Minus und acht im Plus und Julius Bär unverändert.

Die SMI-Schwergewichte Novartis (+0,6% auf 88,10 CHF) und Roche (+0,4% auf 275,80 CHF) hielten den Leitindex dank ihrer festeren Performance auf dem Niveau vom Freitagsschluss. Für die Titel hob Jefferies das Kursziel auf 310 von 295 CHF bzw. auf 103 von 94 CHF an und bestätigte jeweils die «Kauf»-Empfehlung. Die Analysten sehen für beide Unternehmen gutes Gewinnpotenzial.

Roche gab zudem den Start der Phase-III-Studie für das Medikament Lampalizumab zur Behandlung von geografischer Atrophie (GA) bekannt. Ausserdem birgt Avastin laut einer Studie bei der Behandlung der Augenkrankheit AMD kein erhöhtes Risiko für schwere Nebenwirkungen.

Nestlé (-0,4% auf 70,65 CHF) dagegen belasteten. Die Titel wurden von Merrill Lynch im Rahmen einer Studie zum europäischen Nahrungsmittelsektor wieder in die Abdeckung aufgenommen – mit dem Rating Underperform und einem Kursziel von 68,90 CHF. Der Sektor habe sich über die letzten sechs Jahre hinweg dank des Wachstums in den Schwellenländern überdurchschnittlich entwickelt, hiess es im Kommentar. In den kommenden drei Jahren rechnet der zuständige Experte jedoch lediglich mit einem durchschnittlichen Wachstum.

Auch UBS (-0,8%) büsste zum Handelsschluss ein. Barclays stufte die Titel der Grossbank in einer Studie zu den europäischen Investmentbanken auf «Equal Weight» von bislang «Overweight» herab. Der Analyst geht davon aus, dass über eine längere Zeit Bussenzahlungen den Aktienkurs belasten und die erhöhten Erwartungen bezüglich der Dividenden enttäuscht werden könnten. Credit Suisse (-0,1%) und Julius Bär (unv.) schlossen dagegen weniger bzw. gar nicht verändert.

Die grössten Verlierer unter den Blue Chips waren am Montag Transocean (-1,2%), Dufry (-1,1%), Holcim (-1,0%), Clariant sowie Kühne+Nagel (je -0,9%).

Auch Syngenta (-0,6%) büssten etwas ein. Der Agrarchemiekonzerns wird in den USA auf Schadensersatz angeklagt: Der Rohstoffhändler Cargill wirft Syngenta vor, eine gentechnisch veränderte Maissorte ohne Einfuhrerlaubnis in China vermarktet zu haben. Cargill habe durch die Zurückweisung mehrerer Lieferungen einen grossen Schaden erlitten. Syngenta bezeichnete die Klage derweil als unbegründet.

Swiss Re (-0,1%) bewegten sich kaum, obwohl der Rückversicherer am Branchentreffen in Monte Carlo von einem anhaltendem Preisdruck im Geschäft mit Naturkatastrophenrisiken sprach.

Grösste Gewinner waren neben den Pharma-Titeln Lonza, Richemont (je +0,7%) sowie Bâloise (+0,4%).

Am breiten Markt war das bestimmende Thema das Übernahmeangebot der US-amerikanischen Danaher Corp. an die Aktionäre von Nobel Biocare (Aktie: -5,8% auf 17,05 CHF). Danaher bietet 17,10 CHF je Nobel-Aktie womit sich ein Kaufpreis von rund 2,0 Mrd CHF ergibt. Der Verwaltungsrat von Nobel Biocare unterstützt das Angebot, mit einer Gegenofferte wird am Markt nicht gerechnet. Zuletzt wurden die Titel von Übernahmespekulationen bis auf ein 52-Wochen-Hoch von 18,45 CHF in die Höhe getrieben.

Accu legten mit News zum geplanten Aktiensplitt 2,3% dazu. Die Titel des Elektroinstallateurs Burkhalter (+0,4%) stiegen nach der Vorlage des definitiven Halbjahresabschlusses leicht. Am Tag vor der Zahlenpublikation zum Halbjahr stiegen Newron um 4,2%.

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