US-Schluss: Deutliches Minus

US-Schluss: Deutliches Minus

New York – Der US-Aktienmarkt hat nach seiner Erholung zur Wochenmitte am Donnerstag wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Auf die Stimmung drückten Sorgen über die Ukraine-Krise sowie den Zeitpunkt einer Leitzinserhöhung in den USA. Der Dow Jones Industrial stand zum Handelsschluss 1,54 Prozent tiefer bei 16 945,80 Punkten. Der marktbreite S&P 500 fiel um 1,62 Prozent auf 1965,99 Punkte und der technologielastige Nasdaq 100 sank um 2,11 Prozent auf 4007,82 Punkte.

Ein Händler verwies auf einen Bericht über einen Gesetzentwurf, demzufolge der russische Staat ausländische Vermögenswerte im Zusammenhang mit westlichen Sanktionen konfiszieren könnte. Allerdings brauche es bei heiss gelaufenen Börsen – allen voran die Wall Street – nicht viel, um die sehr nervösen Anleger zum Verkauf zu bewegen, sagte Analyst Jens Klatt von DailyFX.

Zudem klopfen Investoren weiterhin Konjunkturdaten auf Anzeichen ab, wann die US-Notenbank die Zinswende einleiten – also den Leitzins anheben – wird. Grund ist, dass die lockere Geldpolitik der Fed als eine wichtige Stütze der Aktienmärkte in den vergangenen Jahren gilt. Die am Donnerstag vorgelegte Daten zum Arbeitsmarkt sowie zu den Aufträgen für langlebige Güter beurteilten Experten mit Blick auf die Konjunktur positiv. Zuletzt hatte Fed-Chefin Janet Yellen betont, der Zeitpunkt einer ersten Zinserhöhung hänge von der wirtschaftlichen Entwicklung ab.

Alle 30 im US-Leitindex Dow Jones notierten Werte gaben nach. Am besten hielt sich McDonald’s mit einem Minus von 0,88 Prozent. Grösster Verlierer waren die Aktien von JPMorgan. Sie büssten 2,40 Prozent ein. Die Papiere des Sportartikelherstellers Nike fielen vor der Vorlage von Quartalszahlen um 1,35 Prozent.

Für Apple ging es um 3,81 Prozent nach unten. Der Technologiekonzern zog eine Aktualisierung seines iPhone-Betriebssystems iOS wegen Beschwerden von Nutzern schnell wieder zurück. Die Version iOS 8.0.1 sollte einige Fehlfunktionen der vergangene Woche veröffentlichten neuen System-Software beheben – sorgte dabei aber selbst für neue Probleme. So beklagten sich Nutzer, ihre Telefone hätten sich nicht mehr in Mobilfunk-Netze einwählen können und der Fingerabdruck-Sensor habe nicht mehr funktioniert.

Auch die Aktionäre des Internetkonzerns Yahoo hatten keinen Grund zur Freude. Die Papiere knickten nach einem Analystenkommentar um mehr als zwei Prozent ein. Die Titel des Henkel-Konkurrenten H.B. Fuller brachen um mehr als 14 Prozent ein. Der US-Hersteller von Industrieklebstoffen hatte die Gewinnerwartungen im abgelaufenen Geschäftsquartal verfehlt und einen überraschend schwachen Ausblick vorgelegt.

Der Eurokurs erholte sich im US-Handel nur leicht. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,2744 US-Dollar. Am Vormittag mitteleuropäischer Zeit war der Eurokurs erstmals seit November 2012 unter die Marke von 1,27 Dollar gerutscht. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen stiegen um 16/32 Punkte auf 98 27/32 Punkte. Ihre Rendite betrug 2,51 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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