US-Schluss: Erholung nach Unternehmens- und Konjunkturdaten

US-Schluss: Erholung nach Unternehmens- und Konjunkturdaten

New York – Der US-Aktienmarkt hat seinen Wochenverlust am Freitag nach positiv aufgenommenen Unternehmens- und Konjunkturnachrichten eingedämmt. Der Dow Jones Industrial schloss 0,99 Prozent höher bei 17 113,15 Punkten. Auf Wochensicht schmolz das Minus damit auf 0,96 Prozent. Der marktbreite S&P 500 stieg am Freitag um 0,86 Prozent auf 1982,85 Punkte und der technologielastige Index Nasdaq 100 legte um 1,15 Prozent auf 4053,72 Punkte zu.

Die US-Wirtschaft war im zweiten Quartal stärker gewachsen als zunächst ermittelt. Zudem hatte sich das Verbrauchervertrauen in den USA im September weiter aufgehellt. Analyst Jasper Lawler vom Broker CMC Markets wollte die positive Kursentwicklung allerdings nicht überbewerten. Der Vortagesrücksetzer am Aktienmarkt ohne grössere Nachrichten könnte auf eine kurzfristige Schwäche deuten, sagte Lawler.

Investoren klopfen Konjunkturdaten auf Anzeichen ab, wann die US-Notenbank die Zinswende einleiten – also den Leitzins anheben – wird. Grund ist, dass die lockere Geldpolitik der Fed als eine wichtige Stütze der Aktienmärkte in den vergangenen Jahren gilt. Zuletzt hatte Fed-Chefin Janet Yellen betont, der Zeitpunkt einer ersten Zinserhöhung hänge von der wirtschaftlichen Entwicklung ab. Sorgen über eine frühe Zinserhöhung hatten den US-Aktienmarkt jüngst immer wieder belastet.

Der Sportartikel-Hersteller und Adidias-Konkurrent Nike erfreute die Anleger mit einem überraschend hohen Gewinn im abgelaufenen Geschäftsquartal. Die Aktien sprangen daraufhin auf ein Rekordhoch von 89,99 US-Dollar. Zum Handelsschluss notierten sie mit einem Plus von gut zwölf Prozent etwas darunter. Auch der Chiphersteller Micron Technology überzeugte mit einer guten Geschäftsentwicklung. Die Papiere stiegen um 6,72 Prozent.

Die Blackberry-Aktien gewannen 4,69 Prozent. Der mit Absatzproblemen kämpfende Smartphone-Pionier scheint Fortschritte zu machen. Der Verlust vor Sondereffekten war im abgelaufenen Geschäftsquartal geringer ausgefallen als von Analysten befürchtet.

Für Aufmerksamkeit sorgte zudem der Wechsel des Pimco-Chefs Bill Gross zur Konkurrenz. Gross, der den weltweit grössten Anleihefonds managt, wechselt zum Vermögensverwalter Janus Capital. Dessen Aktien schossen um 43 Prozent nach oben. Ein Analyst geht davon aus, dass Pimco-Kunden dem sogenannten Anleihen-König folgen könnten.

Bei Yahoo versucht einer neuer Aktionär die Karten neu zu mischen. Der New Yorker Finanzinvestor Starboard Value teilte mit, einen «signifikanten Anteil» von Yahoo-Aktien erworben zu haben. Er forderte den Internetkonzern zu einer Fusion mit dem Erzrivalen AOL auf. Zudem drängt er auf Kostensenkungen und darauf, die Beteiligung am chinesischen Internetriesen Alibaba zum Vorteil der Aktionäre einzusetzen. Die Yahoo-Titel verteuerten sich um 4,39 Prozent, AOL um 3,68 Prozent.

Die Aktien des Chipherstellers Intel stiegen um unterdurchschnittliche 0,35 Prozent. Der Konzern will mit einer Milliardeninvestition in China sein Geschäft im Mobilfunk ankurbeln. Für Beteiligungen an zwei der führenden chinesischen Chipdesigner zahlt das Unternehmen rund 1,5 Milliarden Dollar.

Der Eurokurs blieb unter Druck. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,2685 US-Dollar. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen fielen um 7/32 Punkte auf 98 21/32 Punkte. Ihre Rendite betrug 2,53 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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