US-Schluss: Gewinne nach robusten Arbeitsmarktdaten

US-Schluss: Gewinne nach robusten Arbeitsmarktdaten

New York – Ein starker Arbeitsmarkt hat der US-Börse am Freitag Gewinne beschert und den Dow Jones Industrial wieder über die Marke von 17’000 Punkten geschoben. Der US-Leitindex schloss 1,24 Prozent höher bei 17 009,69 Zählern. Der S&P-500-Index rückte um 1,12 Prozent auf 1967,90 Punkte vor. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 legte zugleich um 1,04 Prozent auf 4027,31 Zähler zu. Auf Wochensicht gaben die Indizes aktuell dennoch um zwischen 0,6 bis 0,8 Prozent nach.

Mit 248’000 neuen Stellen ausserhalb der Landwirtschaft waren im September in den USA deutlich mehr Arbeitsplätze entstanden als erwartet. Analysten hatten im Durchschnitt mit 215 000 neuen Jobs gerechnet. Der Stellenaufbau in den beiden Vormonaten fiel zudem um insgesamt 69 000 Stellen höher aus als zunächst errechnet. Marktanalyst Joshua Mahony vom Broker Alpari UK war entsprechend positiv überrascht. Da in der Vergangenheit der Monat September eher enttäuscht hatte, war er von einer Zahl unter 210 000 ausgegangen. Zudem sagte er: «Überrascht hat die Märkte wohl aber vor allem die normalerweise eher unspektakuläre Arbeitslosenquote, die unter 6 Prozent gefallen ist.» Sie sank auf 5,9 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte 2008, kurz bevor die Finanzmarktkrise ihren Höhepunkt erreicht hatte.

Weniger stark, aber ebenfalls positiv, war der Einfluss der Daten zum Dienstleistungsektor der USA. Die Stimmung hatte sich im vergangenen Monat auf hohem Niveau gehalten und sich zudem etwas weniger eingetrübt als erwartet.

Zu den Favoriten im Dow zählten die Bankenwerte. Die JPMorgan-Aktien gewannen ungeachtet eines Hackerangriffs 2,48 Prozent. Einen Zugriff auf Kontonummern oder Passwörter hätten sich die Cyber-Angreifer nicht verschaffen können, teilte die Grossbank mit. Die Papiere von Goldman Sachs stiegen an der Index-Spitze um 2,84 Prozent auf 188,07 US-Dollar. Händler verwiesen auf eine Studie der Credit Suisse, in der das Kursziel der Aktie auf 200 Dollar angehoben und das positive Anlageurteil bekräftigt worden war.

Im Blick stand zudem die Pharma- und Medizintechnikbranche. Der schweizerische Pharmakonzern Novartis darf nach einer Wettbewerbsprüfung durch die EU-Kommission sein Geschäft mit Tierarzneimitteln an Eli Lilly verkaufen. Novartis hatte im April den Verkauf angekündigt und erhält dafür von dem US-Pharmakonzern rund 5,4 Milliarden Dollar (3,9 Mrd Euro). Die Eli-Lilly-Papiere gewannen 1,30 Prozent.

Die Papiere von Medtronic und der irischen Covidien standen ebenfalls im Fokus, nachdem der US-Konzern sein bereits im Juni angekündigtes Übernahmevorhaben bekräftigte und nun neue Details bekannt gab. Die Aktien des Herstellers von Herzschrittmachern und Medikamentenpumpen stiegen daraufhin im S&P 500 um 3,54 Prozent. Covidien gewannen im selben Index 5,72 Prozent.

Die Aktien des Implatat-Herstellers Zimmer hingegen legten nur um unterdurchschnittliche 0,38 Prozent zu. Die EU-Kommission nimmt die geplante Übernahme des Branchenkollegen Biomet in der US-Medizintechnikbranche genauer unter die Lupe. Die Behörde führte als Grund Bedenken an, dass der Ankauf durch Zimmer zu steigenden Preisen führen könnte. Die EU prüft den Fall daher genauer. Bis Mitte Februar muss entschieden werden.

Die Facebook-Titel legten im Nasdaq-Auswahlindex um 0,47 Prozent zu. Die EU-Kommission hatte grünes Licht für den milliardenschweren Kauf des Kurznachrichtendienstes WhatsApp gegeben. Die Anteilsscheine von Apple wurden im freundlichen Gesamtmarkt von einer Abstufung der Deutschen Bank auf «Hold» belastet und gaben um 0,28 Prozent nach. (awp/mc/upd/ps)

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