US-Schluss: Deutlich schwächer – IWF-Prognose belastet

US-Schluss: Deutlich schwächer – IWF-Prognose belastet

New York – Die Aussicht auf zunehmende Risiken für die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte hat die Wall Street am Dienstag schwer unter Druck gesetzt. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 1,60 Prozent bei 16 719,33 Punkten. Damit endete der Leitindex auf dem tiefsten Stand seit Mitte August und verzeichnete den grössten Tagesverlust seit Ende Juli. Der S&P-500-Index verlor 1,51 Prozent auf 1935,09 Punkte. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 büsste 1,44 Prozent auf 3958,59 Punkte ein.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnte vor einem Abflauen der Weltwirtschaft und korrigierte seine Wachstumsprognose für dieses Jahr erneut deutlich nach unten. Eine grosse Sorge sei, dass die Erholung in der Eurozone stagniere, teilte die Organisation am Dienstag in Washington mit. Riskant sei auch eine mögliche Überhitzung der Finanzmärkte. Zudem hält es der IWF für möglich, dass die US-Leitzinsen rascher steigen als bisher erwartet. Als Gründe nannte der Währungsfonds die zügige Erholung am amerikanischen Arbeitsmarkt und die zusehends anziehende Inflation.

Die Kombination aus schwachen europäischen Konjunkturdaten und geopolitischen Risiken lasse die Zweifel unter den Anlegern wachsen und sorge für Volatilität, sagte ein US-Investmentstratege von JPMorgan. Der Dollar-Anstieg, die Proteste in Hongkong, die Angst vor der Ausbreitung des Ebola-Virus sowie sinkende Ölpreise seien zusammengenommen die Wurzel des jüngsten Übels an den Aktienmärkten, fügte er hinzu.

Unter den Einzelwerten im Dow schlossen nur Coca-Cola mit einem positiven Vorzeichen (plus 0,73 Prozent). Schlusslicht im Auswahlindex waren die Papiere von Caterpillar mit einem Verlust von 3,37 Prozent.

Amazon verloren 1,62 Prozent. Die EU-Kommission geht dem Verdacht nach, der Onlinehändler könnte in Luxemburg illegale Steuervorteile eingestrichen haben. Aktien von Sodastream brachen um knapp 22 Prozent ein, nachdem der Hersteller von Wassersprudlern unerwartet schwache Zahlen für das abgelaufene Quartal ausgewiesen hatte.

Aktien des weltweit drittgrössten Landmaschinenherstellers AGCO sackten um 10,55 Prozent ab. Die im Juli vorgestellten Aussichten für den Jahresgewinn musste das Unternehmen deutlich kürzen und verfehlte damit die Schätzungen von Experten. Dies zog auch die Titel des Konkurrenten John Deere um 3,42 Prozent nach unten. Aktien von GT Advanced Technologies schossen hingegen um 51 Prozent nach oben. Am Vortag waren die Papiere um 93 Prozent eingebrochen, nachdem der Lieferant von Saphir-Glas für das Apple-iPhone einen Insolvenzantrag gestellt hatte.

Der Kurs des Euro erholte sich im US-Handel von den Abgaben im europäischen Geschäft und notierte zuletzt bei 1,2665 US-Dollar. Richtungweisende zehnjährige Anleihen stiegen um 22/32 auf 100 9/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,34 Prozent.  (awp/mc/pg)

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