CH-Schluss: SMI erneut mit Verlusten

CH-Schluss: SMI erneut mit Verlusten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel vom Donnerstag erneut im Minus beendet. Nach einem klar freundlichen Start reduzierte der SMI seine Gewinne nach und nach und fiel am frühen Nachmittag ins Minus. Für die abbröckelnden Gewinne bzw. den Rutsch ins negative Territorium machten Händler die Kursverluste an der Wall Street aus. Marktbeobachter sprachen von wieder zunehmenden konjunkturellen Befürchtungen am Nachmittag, nachdem am Morgen noch Äusserungen der US-Notenbank Fed für Gewinne gesorgt hätten.

Der SMI schloss damit zum dritten Mal in Folge klar im Minus. Die umgesetzten Volumen seien allerdings eher gering gewesen, da viele Investoren weiterhin an der Seitenlinie verharren würden, sagte ein Händler in Zürich. Der Blick gehe zudem schon zur Drittquartalssaison, die hierzulande am Freitag mit den Abschlüssen von Givaudan und Ems-Chemie startet.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,40% im Minus bei 8’482,90 Punkten. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) sank 0,50% auf 1’255,64 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,45% auf 8’348,99 Zähler. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 22 im Minus, sieben im Plus und einer (Swisscom) unverändert.

UBS (-1,8%) gehörten erneut zu den grössten Verlieren. Die Finanzwerte hatten sich bereits in den letzten Tagen mit neuen Sorgen um hohe Bussen schwach gezeigt. Neben dem schwelenden Steuerstreit in Frankreich wird am Markt auch über neue Erkenntnisse in der Untersuchung wegen angeblicher Manipulationen im Devisenhandel spekuliert. Auch die anderen Finanzwerte Julius Bär (-0,9%) und Credit Suisse (-0,7%) schlossen schwächer. Verkauft wurden zudem die Versicherungstitel Swiss Life (-1,5%), Bâloise (-1,1%), Swiss Re (-0,7%) sowie Zurich (-0,4%).

Noch etwas schwächer als UBS waren bei den Blue Chips einzig die Papiere des Pharmaunternehmens Galenica (-2,9%), wenn auch keine fundamentalen Gründen dafür vorhanden waren. Auch der Kurs des Pharma-Schwergewichts Roche (-1,0%) belastete nach den Abgaben der beiden Vortage erneut den Schweizer Leitindex. Die Basler haben in den USA für ihr Augenmedikament Lucentis eine bevorzugte Behandlung des Zulassungsgesuches für eine neue Indikation erhalten.

Das zweite Pharmaschwergewicht Novartis (-0,1%) gab dagegen nur leicht nach. Die Titel des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé (+0,1%), des dritten SMI-Riesen, schlossen gar leicht fester.

Schwächer notierten zudem Schindler (-1,1%), ABB (-1,0%) und Holcim (-0,9%). Der Zementkonzern vermeldete, dass der Zusammenschluss mit seinem französischen Konkurrenten Lafarge nun auch von den südafrikanischen Kartellbehörden mit Auflagen bewilligt worden ist. Für Actelion (-0,9%) hat das Aktienresearch von JPMorgan sein Modell überarbeitet und liegt mit einem deutlich angehobenen Kursziel von 105 CHF aber weiter knapp unter dem aktuellen Marktniveau (105,30) – die Empfehlung lautet denn auch «Neutral».

Als prozentuale Tagessieger bei den wichtigsten Titeln gingen Kühne+Nagel (+1,2%) aus dem Handel. Der Logistikkonzern legt am Montag Zahlen zum dritten Quartal vor. Eine Erholung verzeichneten zudem einige der am Vortag noch sehr schwachen zyklischen Titel, darunter etwa Sika (+0,4%). Das UBS-Aktienresearch hat die Titel des Bauchemieunternehmens auf ihre «Most Preferred List» gesetzt. Auch Geberit (+0,1%) gewannen leicht hinzu nach einer Analysten-Empfehlung: Goldman Sachs setzte die Titel des Sanitärkonzerns auf ihre «Conviction Buy List».

Fester schlossen ausserdem SGS (+1,0%) und Transocean (+0,4%) – letztere waren am Vortag noch mit einem Minus von 6% schwächster Wert. Die beiden Uhrenwerte Richemont (+0,3%) und Swatch (-0,1%) schlossen derweil uneinheitlich. Das Aktienresearch der Deutschen Bank nahm die Kursziele beider Uhrentitel vor allem wegen der sich verschlechternden Situation in Hongkong zurück, blieb aber bei seiner Kaufempfehlung. Händler sahen vor allem bei Swatch, die Anfang Oktober das Jahrestief erreicht hatten, ein klares Erholungspotenzial.

Givaudan (-0,3%) gingen im Vorfeld der Publikation der Quartalszahlen am (morgigen) Freitag mit leichten Verlusten aus dem Handel.

Am breiten Markt schlossen Helvetia (+0,3%) etwas fester, nachdem der Versicherer mitgeteilt hatte, dass inzwischen alle zuständigen Wettbewerbs- und Versicherungsaufsichtsbehörden die erforderlichen Bewilligungen für den Zusammenschluss mit Nationale (-8,1%) erteilt haben. (awp/mc/upd/ps)

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