Managerschreck Icahn mischt sich erneut bei Apple ein

Managerschreck Icahn mischt sich erneut bei Apple ein

US-Investor Carl Icahn.

New York – Der unbequeme Grossinvestor Carl Icahn hat einen neuen Angriff auf Apples Bargeld-Reserven eingeleitet. In einem offenen Brief an Konzernchef Tim Cook bezeichnete Icahn die Anteilsscheine des iPhone-Riesen am Donnerstag als viel zu billig – der Kurs müsse doppelt so hoch stehen. Icahn forderte abermals eine Ausweitung der Aktienrückkäufe.

Angesichts der Wachstumsaussichten sei die Bewertung «irrational», teilte der wegen seiner ständigen Einmischungen in Management-Belange gefürchtete Investor mit. Die Apple-Aktie notiert derzeit bei 101 Dollar. Icahn hält eine Bewertung von 203 Dollar für angemessen. Die Börse wollte sich der Einschätzung am Donnerstag nicht auf Anhieb anschliessen – im New Yorker Handel notierten die Apple-Papiere nur leicht im Plus.

Milliarden-Reserven «sinnvoll» einsetzen
Wegen der «massiven Unterbewertung» sollten die 133 Milliarden Dollar schweren Barreserven des Konzerns «sinnvoll» eingesetzt werden, argumentiert Icahn. Um den Aktienkurs auf ein angemessenes Niveau zu hieven, solle das Unternehmen mehr eigene Aktien zurückkaufen. Icahn war 2013 in grösserem Stil bei Apple eingestiegen, sein Hedgefonds hält 53 Millionen Anteilsscheine.

Bereits im letzten Jahr hatte Icahn lautstark nach einer Ausweitung der Aktienrückkäufe verlangt. Er hatte angekündigt, Investoren für einen Showdown auf der Hauptversammlung zu mobilisieren. Im Februar gab er aber vorerst Ruhe.

«Corporate Raider» der alten Schule
Icahn ist laut «Forbes» der reichste Mann der Wall Street und ein «Corporate Raider» (Firmenplünderer) der alten Schule. Seit den grossen Übernahmeschlachten der 1980er Jahre macht der 78-Jährige von sich reden, indem er Unternehmen aufmischt und an Stühlen in den Chefetagen sägt. Ziel ist immer, die Erträge für Aktionäre zu erhöhen.

Zuletzt drückte Icahn eine Personalrochade bei dem Autovermieter Hertz durch und feierte einen grossen Triumph durch die von ihm geforderte Trennung Ebays von der Tochter PayPal, gegen die sich der Konzern lange gesträubt hatte. Der Online-Bezahldienst PayPal soll im kommenden Jahr an die Börse gebracht werden. (awp/mc/upd/ps)

 

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