US-Schluss: Dow büsst Jahresgewinn ein

US-Schluss: Dow büsst Jahresgewinn ein

New York – Der Dow Jones Industrial hat nach einer turbulenten Handelswoche seinen Jahresgewinn eingebüsst. Die Furcht vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft brockte dem US-Leitindex auf Wochensicht unter dem Strich ein Minus von 2,74 Prozent ein. Sorgen bereitet Anlegern vor allem die konjunkturelle Eintrübung in Europa, und dort vor allem in Deutschland, wo der Leitindex Dax an diesem Freitag kräftige Verluste verzeichnete. Indes schwindet die Hoffnung, dass die Notenbanken die Volkswirtschaften dies- und jenseits des Atlantiks ausreichend stützen können: «Die Happy Hour des billigen und vielen Geldes hat deutlich an Relevanz verloren», sagte Marktanalyst Robert Halver von der Baader Bank.

Den Freitag beendete der Dow mit einem Minus von 0,69 Prozent auf 16 544,10 Punkte. Seit Jahresbeginn hat das Börsenbarometer nun 0,20 Prozent verloren. Der marktbreite S&P-500-Index fiel zum Wochenschluss um 1,15 Prozent auf 1906,13 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq sackte der Auswahlindex Nasdaq 100 gar um 2,48 Prozent auf 3870,86 Punkte ab. Sein Wochenverlust von 3,88 Prozent war der grösste seit Mai 2012. Technologiewerte litten deutlich unter enttäuschenden Quartalszahlen des Chipkonzerns Microchip Technology.

Die Handelswoche an der Wall Street war geprägt gewesen von heftigen Kursturbulenzen. So hatte die Aussicht auf zunehmende Risiken für die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte die Wall Street sowohl am Dienstag als auch am Donnerstag deutlich belastet. Der starke Kursanstieg zur Wochenmitte hingegen hatte sich im Nachhinein als Strohfeuer erwiesen. Am Mittwoch war ein Protokoll der US-Notenbank (Fed) noch als ein Hinweis auf eine spätere Zinswende interpretiert worden. Doch schon Tags darauf überwog wieder die Sorge, dass das schwächelnde Wachstum in Europa auch die US-Wirtschaft in Mitleidenschaft ziehen könnte, wenn die US-Notenbank Fed ihre konjunkturstützenden Anleihekäufe beendet.

Unter den Einzelwerten in New York ging es für Microchip Technology um mehr als zwölf Prozent abwärts, weil das Unternehmen mit seinen vorläufigen Quartalszahlen die eigenen Erwartungen verfehlt und zudem vor einer Korrektur in der Halbleiterbranche gewarnt hatte. Damit bildeten die Papiere das Schlusslicht im S&P 500.

Im Sog von Microchip mussten auch die Aktionäre einiger anderer Branchenunternehmen teils deutliche Einbussen hinnehmen. Am Nasdaq-100-Ende etwa brachen NPX Semiconductors und Avago Tech ein. Die Titel fielen um 12,43 beziehungsweise 11,46 Prozent. Intel-Papiere sackten als Schlusslicht im Dow um 5,09 Prozent auf 31,91 US-Dollar ab. Für die Aktien des Software-Unternehmens Microsoft ging es um rund vier Prozent nach unten und die Anteilsscheine des IT-Anbieters Cisco Systems verbilligten sich um rund dreieinhalb Prozent.

Die Aktien des Netzwerkausrüsters Juniper Networks büssten mehr als neun Prozent ein. Auch hier war der Grund das Verfehlen der eigenen Ziele im abgelaufenen Geschäftsquartal.

Enttäuscht reagierten Anleger auch auf die Präsentation der neuen Modellserie «D» des Elektroautopioniers Tesla. Die Aktien des Elektroautopioniers verloren knapp acht Prozent. Tesla-Chef Elon Musk hatte in der Nacht die mit Spannung erwarteten Produktinnovationen präsentiert. Doch statt der erhofften Weltneuheit kamen nur ein Upgrade des bisherigen Spitzenmodells «S» und einige Funktionen für einen Autopiloten zum Vorschein. (awp/mc/upd/ps)

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