Euro merklich gestiegen, US-Notenbank dämpft Zinserwartungen

Euro merklich gestiegen, US-Notenbank dämpft Zinserwartungen
(Bild: © Niffylux - www.niffylux.com)

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Frankfurt am Main – Der Euro ist am Montag angesichts gedämpfter US-Zinserhöhungserwartungen merklich gestiegen und erreichte zeitweise 1,2699 Dollar. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,2679 US-Dollar. Im frühen Handel hatte der Euro noch 1,2620 Dollar gekostet. Damit machte der Euro die Verluste vom Freitag wieder wett. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,2679 (Freitag: 1,2638) Dollar festgesetzt.

«Vertreter der US-Notenbank haben alles versucht, um die Zinserhöhungserwartungen in den USA erneut zu dämpfen», sagte Devisenexpertin Thu-Lan Nguyen von der Commerzbank. Die weltweite Konjunkturabkühlung könnte laut dem Vizechef der US-Notenbank, Stanley Fischer, eine Erhöhung der Leitzinsen in den USA verzögern. «Zudem haben Aussagen weiterer Tauben den Dollar belastet, die vor den Auswirkungen der Schwäche in der Eurozone und dem starken Dollar gewarnt haben», so Nguyen. Unter «Tauben» versteht man Notenbanker, die tendenziell für eine lockere Geldpolitik eintreten.

EZB erwartet höhere Wachstumsraten und höhere Inflation
Hinweise, dass die EZB eine bewusste Schwächung des Euro anstrebt, gingen in diesem Umfeld unter. Laut EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny erwartet die Notenbank schwächere Euro-Kurse und dadurch eine Verbesserung der Exporte. Dies dürfte dann zu höheren Wachstumsraten und zu höherer Inflation führen. «Damit hat Nowotny erneut deutlich gemacht, dass eine Schwächung der Währung das Ziel der EZB ist», sagte Expertin Nguyen. Dies habe am Markt aber kaum eine Rolle gespielt, da man derzeit verstärkt auf die US-Notenbank schaue. Der Abwärtstrend beim Euro sollte angesichts der Konjunkturschwäche in der Eurozone anhalten und die EZB Anfang nächsten Jahres zu breit angelegten Anleihekäufen greifen.

Schweizer Franken zeigt Stärke
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,78800 (0,78820) britische Pfund, 135,95 (136,27) japanische Yen und 1,2077 (1,2092) Schweizer Franken fest. Auch der Schweizer Franken hat zum US-Dollar Stärke gezeigt. Derzeit geht ein US-Dollar zu 0,9525 CHF um, nachdem der Greenback in den frühen Handelsstunden noch 0,9530 CHF und am Freitagabend gar 0,9580 CHF gekostet hatte. Derweil bewegt sich der Euro-Franken-Kurs um die Marke von 1,2080 CHF. Aktuell kostet ein Euro 1,2078 CHF nach 1,2084 CHF um die Mittagsstunden und 1,2079 CHF im frühen Geschäft. Die Feinunze Gold wurde in London mit 1229,00 (1219,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 30 660,00 (30 490,00) Euro. (awp/mc/hfu)

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