US-Schluss: Talfahrt geht weiter – Dow auf Sechsmonatstief

US-Schluss: Talfahrt geht weiter – Dow auf Sechsmonatstief

New York – Die US-Aktienbörsen haben am Montag ihre Talfahrt fortgesetzt. Als Belastung sahen Marktexperten die anhaltende Furcht vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft, welche die Kurse bereits in der turbulenten Vorwoche nach unten gezogen hatte. Der Dow Jones Industrial konnte seine zwischenzeitlichen Gewinne nicht halten und schloss 1,35 Prozent schwächer bei 16’321,07 Punkten – das war der tiefste Stand seit fast einem halben Jahr.

Bereits vergangene Woche hatte der Leitindex mit einem Minus von per saldo knapp drei Prozent seinen bisherigen Jahresgewinn eingebüsst. Der marktbreite S&P-500-Index sank am Montag um 1,65 Prozent auf 1’874,74 Punkte und rutschte damit unter die charttechnisch viel beachtete 200-Tage-Linie, während der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 1,62 Prozent auf 3’808,00 Punkte abgab.

Beherrschendes Thema an den Märkten bleibt die Frage, inwieweit die Notenbanken noch die Wirtschaft ankurbeln können. In der vergangenen Woche hatte eine Reihe enttäuschender Konjunkturdaten Zweifel an der Wirksamkeit einer lockeren Geldpolitik gesät und stattdessen die Furcht genährt, dass der Wirtschaftsabschwung in Europa auch die Konjunktur in den Vereinigten Staaten empfindlich treffen könnte.

Marktanalyst Jasper Lawler von CMC Markets warnte, es gebe Sorgen über eine mögliche weitere Korrektur an der Wall Street. Ansonsten sprachen Börsianer angesichts des Feiertages «Columbus Day» von einem ruhigen Handel, zumal der US-Anleihemarkt geschlossen blieb.

Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren dünn gesät. In den kommenden Tagen nimmt die Berichtssaison Fahrt auf – dann legen etliche Firmen insbesondere aus dem Finanz- und Technologiesektor Zahlen vor. Die Fusionswelle dürfte den US-Investmentbanken im eigentlich schwächeren Sommerquartal Geld in die Kassen gespült haben, glaubt LBBW-Analyst Berndt Fernow. Er hält positive Überraschungen für möglich. Die Geschäftszahlen von General Electric (GE) dürften ebenfalls für Aufmerksamkeit sorgen, gilt der Mischkonzern wegen seiner breiten Aufstellung doch als Gradmesser für den Zustand der US-Wirtschaft.

In der Erdgas-Branche zogen Übernahmeaktivitäten die Blicke der Anleger bereits zum Wochenstart auf sich. Für die Aktien von Targa Resources Partners und Targa Resources Corp. ging es nach dem angekündigten Kauf von Atlas Energy und Atlas Pipeline Partners um 7,42 beziehungsweise 10,39 Prozent bergab. Dagegen zogen die Kurse der beiden Übernahmeziele um 14,93 und 1,28 Prozent an.

Der neu geformte transatlantische Autoriese Fiat Chrysler Automobiles startete verhalten in seinen ersten Börsentag. Die Aktien schlossen in New York nach Anfangsgewinnen bei 8,92 Dollar, was einen Abschlag von 0,89 Prozent zum Ausgabekurs von 9,00 Dollar bedeutete.

Im Technologiesektor verloren die Papiere von Apple trotz guter Nachrichten 0,91 Prozent. Der Audio-Spezialist Bose und der inzwischen von dem Computerkonzern übernommene Kopfhörer-Anbieter Beats legten ihren Patentstreit bei. Sie beantragten vor Gericht die Einstellung des Verfahrens, wie aus am Wochenende veröffentlichten Unterlagen hervorgeht. Technologiewerte waren in der vergangenen Woche besonders stark unter Druck geraten, nachdem der Chipkonzern Microchip Technology vor einer Korrektur in der Halbleiterbranche gewarnt hatte. (awp/mc/ps)

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