EU-Schluss: Rücksetzer nach Erholung

EU-Schluss: Rücksetzer nach Erholung

London – Den Börsen Europas ist am Ende einer erfolgreichen Woche die Luft ausgegangen. Vor der Bekanntgabe der Ergebnisse des europäischen Bankenstresstests am Wochenende hätten die Investoren Vorsicht walten lassen und nach der jüngsten Erholung Kasse gemacht, sagte ein Börsianer. Zusätzlich habe die Sorge über eine Ausbreitung von Ebola nach einem Fall in New York auf die Stimmung gedrückt.

Der EuroStoxx 50 schloss am Freitag 0,46 Prozent tiefer bei 3030,37 Punkten. Auf Wochensicht stieg der Leitindex der Eurozone allerdings um 2,30 Prozent, nachdem er zuvor vier Wochen in Folge nachgegeben hatte. Der CAC 40 in Paris fiel am Freitag um 0,69 Prozent auf 4128,90 Zählern und der FTSE 100 in London verlor 0,47 Prozent auf 6388,73 Punkte.

Am Sonntag will die Europäische Zentralbank die Ergebnisse ihrer umfangreichen Überprüfung der 130 grössten Banken der Eurozone vorlegen. Dann wird nach Monaten der Spannung feststehen, wie gross mögliche Kapitallücken sind. «Sollten sich die Gerüchte über eine Kapitallücke bei zwei italienischen Banken bestätigen, könnten die Märkte am Montag deutlich abgeben», sagte Marktanalyst Kornelius Barczynski vom Brokerhaus GKFX. Kreisen zufolge könnten laut EZB-Unterlagen 25 Institute durchfallen.

Mit Blick auf das Branchentableau legte der Index der Telekomtitel mit plus 0,81 Prozent am deutlichsten zu. Der Chemiewerte-Index zählte mit einem Minus von 1,16 Prozent zu den grössten Verlierern. Auf die Stimmung im Sektor drückten Quartalszahlen von BASF und des Gase-Konzerns Air Liquide . BASF-Aktien sackten nach gesenkten Zielen für 2015 um 3,17 Prozent ab. Air Liquide patzte beim Umsatz. Die Aktien fielen um 1,17 Prozent.

Auch der Baustoffkonzern Saint-Gobain überzeugte die Anleger nicht. Die Papiere büssten 0,57 Prozent ein, nachdem die Franzosen einen Umsatzrückgang in den ersten neun Monaten des Jahres gemeldet hatten. Ericsson-Aktien knickten in Stockholm um 3,27 Prozent ein. Zwar war der Netzwerkausrüster im dritten Quartal beim Umsatz überraschend stark gewachsen, der zuletzt starke US-Dollar drückte aber auf den Gewinn.

Die Titel des Lkw-Bauers Volvo starteten hingegen durch. Sie gewannen am Ende 7,12 Prozent. Die Schweden wollen die Kosten noch kräftiger drücken. In London ging es für Shire Pharmaceuticals um rund vier Prozent nach oben. Der britische Pharmakonzern hatte mit seinem Quartalsgewinn die Erwartungen übertroffen und sein Gewinnziel angehoben. (awp/mc/upd/ps)

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