Erholung am US-Arbeitsmarkt setzt sich fort

Erholung am US-Arbeitsmarkt setzt sich fort

Washington – Die Erholung am Arbeitsmarkt der USA hat sich im Oktober mit einem robusten Tempo fortgesetzt. So wurden laut Angaben des US-Arbeitsministeriums vom Freitag erneut über 200’000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Arbeitslosenquote fiel gar auf den tiefsten Stand seit sechs Jahren.

Ausserhalb der Landwirtschaft kamen 214 000 Stellen hinzu. Volkswirte hatten im Schnitt mit 235 000 zwar einen etwas höheren Zuwachs erwartet. Der Stellenaufbau in den beiden Vormonaten fiel jedoch um insgesamt 31 000 Stellen höher aus als zunächst ermittelt. So wurden im September 256 000 neue Jobs geschaffen und im August 203 000. Damit kamen neun Monate in Folge mindestens 200 000 neu Arbeitsplätze neu hinzu.

«Hohe konjunkturelle Dynamik»
Der US-Arbeitsmarktbericht weist nach Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) auf eine hohe konjunkturelle Dynamik hin. Dafür spreche der erneut deutlich über der Marke von 200 000 liegende Stellenaufbau sowie die Aufwärtsrevision des Vormonatswertes, schreibt Analyst Johannes Jander in einer Studie. Erfreulich sei, dass die Differenz zwischen Unterbeschäftigungsquote und Arbeitslosenquote weiter rückläufig ist.

Die Arbeitslosenquote fiel von 5,9 Prozent im Vormonat auf 5,8 Prozent. Das ist der tiefste Stand seit dem Jahr 2008. Bankvolkswirte hatten dagegen mit einer unveränderten Quote von 5,9 Prozent gerechnet. Die durchschnittlichen Stundenlöhne waren im Oktober kaum verändert. Im Monatsvergleich stiegen die Verdienste um 0,1 Prozent. Bankvolkswirte hatten einen Zuwachs um 0,2 Prozent erwartet.

US-Notenbank kann gelassen reagieren
Die US-Notenbank dürfte nach Einschätzung der VP Bank zunächst abwartend reagieren. «Der Ölpreisrückgang spricht für kaum nennenswerten Inflationsdruck in den kommenden Monaten», schreibt Chefvolkswirt Thomas Gitzel. Die Währungshüter in Washington könnten deshalb einer robusten Wirtschaftsentwicklung zunächst gelassen zuschauen.

Der Eurokurs geriet unter Druck und fiel auf ein Tagestief von 1,2358 US-Dollar. Auch der für den deutschen Anleihemarkt richtungweisende Euro-Bund-Future gab nach. Der deutsche Aktienmarkt reagierte kaum auf die Zahlen. (awp/mc/pg)

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