«Avenir-Suisse-Freiheitsindex»: Aargau bleibt an der Spitze

«Avenir-Suisse-Freiheitsindex»: Aargau bleibt an der Spitze

Zürich – Auch in der diesjährigen Ausgabe des interaktiven Avenir-Suisse-Freiheitsindexes liegt der Kanton Aargau an der Spitze. Besonders im Mittelfeld ist es jedoch zu kleineren Verschiebungen gekommen, was hauptsächlich mit sich verschlechternden Kantonsfinanzen zusammenhängt. Das Online-Tool ermöglicht den Vergleich der zivilen und ökonomischen Freiheit in den Schweizer Kantonen.

Seit Jahren nimmt die Schweiz in wichtigen internationalen Freiheitsrankings Spitzenpositionen ein. Um die Freiheit ist es in unserem Land also gut bestellt. Gemeinsam ist aber allen internationalen Indizes, dass sie dem in der Schweiz gelebten Föderalismus und den daraus resultierenden freiheitlichen Unterschieden zwischen den Kantonen kaum Rechnung tragen. Der Avenir-Suisse-Freiheitsindex, der letztes Jahr zum ersten Mal publiziert wurde, will dieses Manko ausgleichen: Er bildet 21 ökonomische und zivile Indikatoren ab und erlaubt einen transparenten, direkten Vergleich der Kantone punkto Akzeptanz und Ausprägung freiheitlicher Prinzipien. Neben ökonomischen Tatbeständen wie der Steuerbelastung einer Durchschnittsfamilie, den Gastgewerbegebühren oder kantonalen Monopolen werden auch zivile Indikatoren herangezogen: Gibt es freie Schulwahl? Wie viele fixe Radaranlagen sind installiert? Wie lange dauert im Durchschnitt die Erteilung einer Baubewilligung?

Verschiebungen im Mittelfeld
Auch dieses Jahr wird der Avenir-Suisse-Freiheitsindex vom Kanton Aargau angeführt, der sich erneut mit deutlichem Abstand vor den Kantonen Schwyz, Glarus, den beiden Appenzell und Nidwalden positioniert und sowohl im ökonomischen als auch im zivilen Ranking glänzend abschneidet. Der zweitplatzierte Kanton Schwyz erreicht im ökonomischen Bereich beinahe die Werte des Spitzenreiters Aargau, liegt aber bei den zivilen Indikatoren nur wenig über dem Durchschnitt aller Kantone. Während Glarus, Appenzell a.R. und Nidwalden sich bei dem ökonomischen und beim zivilen Ranking deutlich von der Masse abheben, setzt sich das gute Resultat des Kantons Appenzell i.R. aus einer überdurchschnittlichen zivilen und einer nur durchschnittlichen ökonomischen Freiheit zusammen.

Im Mittelfeld und in den unteren Rängen zeigen sich kleinere Verschiebungen, kaum ein Kanton konnte jedoch seine Stellung im Gefüge der Kantone erheblich ändern. Das breite Mittelfeld wird angeführt vom Kanton Jura, dessen gutes Resultat aus einem Spitzenwert im zivilen Freiheitsindex resultiert, und umfasst neben dem Tessin die meisten Deutschschweizer Mittellandkantone. Im unteren Mittelfeld finden sich neben den Ostschweizer Kantonen St. Gallen und Thurgau auch die Westschweizer Kantone Freiburg, Bern, Neuenburg und die Waadt. Während die beiden Ost-schweizer Kantone durch grosse Beeinträchtigungen der zivilen Freiheit auffallen, erklärt sich das im Kantonsvergleich unterdurchschnittliche Resultat der Westschweizer Kantone mit ihrem Abschneiden im ökonomischen Freiheitsranking. Das Schlusslicht des Freiheitsindexes bilden – wie bereits letztes Jahr – die Kantone Uri, Graubünden und Genf.

Aus dem Ruder laufende Kantonsfinanzen
Eine genauere Betrachtung der diesjährigen Indexwerte ergibt bei zwei Indikatoren Auffälligkeiten. Einerseits zeigt sich beim ökonomischen Indikator «Gesundheit der Kantonsfinanzen» eine schweizweite Tendenz zu einer Verschlechterung. Anderseits zeichnet sich im zivilen Bereich beim Indikator «Durchschnittliche Dauer zur Baubewilligung» eine erhebliche Verbesserung in einzelnen Kantonen sowie auch im Durchschnitt ab. Allerdings ist die Dauer von Baubewilligungen schwierig zu eruieren und jährlichen Schwankungen ausgesetzt. Es wäre daher verfrüht, von einer Trendwende zu sprechen.

Freiheit ist ein subjektives Konzept und lässt sich nicht exakt messen. Jeder Mensch hat zu diesem Begriff seine ganz persönliche Vorstellung. Aus diesem Grund ist der Avenir-Suisse-Freiheitsindex interaktiv angelegt. Jeder Nutzer kann die Freiheits-Indikatoren wählen, die ihm besonders wichtig sind. Probieren Sie es selbst aus!

Publikation:
«Der Avenir-Suisse-Freiheitsindex» von Marion Hämmerli und Samuel Rutz:
http://www.avenir-suisse.ch/34124/der-avenir-suisse-freiheitsindex

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