CH-Schluss: Leichtes Minus – Weiterhin hohes Niveau

CH-Schluss: Leichtes Minus – Weiterhin hohes Niveau

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Woche mit leichten Abgaben gestartet. Nachdem der Leitindex SMI im frühen Handel vorübergehend ein neues Mehrjahreshoch bei 9’097 Punkten erreicht hatte, pendelte er im Tagesverlauf zunächst um den Freitagsschluss, um dann das in der Vorwoche erreichte hohe Niveau bis zum Ende hin doch etwas abzugeben. Die Luft nach oben werde ohne weitere Kurstreiber inzwischen etwas dünn, hiess es im Handel. Angesichts der erreichten Höchststände steige die Wahrscheinlichkeit für Gewinnmitnahmen und eine gewisse Konsolidierung, so Marktteilnehmer.

Während hierzulande die defensiven SMI-Schwergewichte eher belasteten, waren die Finanztitel am Montag eher gefragt. In der Vorwoche hatten die Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi und die überraschende Zinssenkung in China für einen Anstieg der Kurse an den Finanzmärkten gesorgt. Marktbeobachter sehen darin den Auslöser für die Fortsetzung der «Risikorally». Mit dem Ende der Quartalssaison schauen die Investoren nun noch stärker auf die Fundamentaldaten und die Signale der Notenbanken in Bezug auf die Zinspolitik.

Der Swiss Market Index (SMI) büsste zum Schluss 0,24% auf 9’058,51 Punkte ein. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sank 0,10% auf 1’342,17 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,18% auf 8’910,91 Punkte. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 16 im Plus, zehn im Minus und vier unverändert.

Die schwergewichtigen Roche (-0,6%), Nestlé (-0,5% auf 71,75 CHF) und Novartis (-0,4%) drückten am Montag gemeinsam den Leitindex leicht ins Minus. Der Pharma-Konzern Novartis hatte derweil wie erwartet für das Medikament Signifor die Zulassung in der Europäischen Union für die Behandlung der Stoffwechselkrankheit Akromegalie erhalten. Helvea schätzt das Umsatzpotenzial von Signifor auf 1,4 Mrd USD. Für Nestlé zog JPMorgan derweil das Kursziel auf 74 von 71 CHF nach und bewertete weiter mit ‹Overweight›.

Aryzta (-3,3%) bauten ihre Abgaben bis zum Schluss noch stark aus und führten die Rangliste der Verlierer mit deutlichem Abstand an. Die irische Agrar-Tochter von Aryzta, Origin, hat zwar akquisitionsbedingt den Umsatz gesteigert, organisch wurde jedoch ein Rückgang verbucht.

Syngenta (-0,7%) gingen nach zunächst leichten Gewinnen am Vormittag letztlich mit überdurchschnittlich hohen Verlusten aus dem Handel. Der Agrochemiekonzern hat sein Effizienzsteigerungsprogramm konkretisiert. Die Nachricht wurde allerdings eher als geringfügig eingeschätzt, weil das Programm schon länger angekündigt war. Analysten zeigten sich uneins: Während manche die Konkretisierung der Massnahmen als positiv bewerteten, sieht etwa die Bank Vontobel unverändert Risiken, dass Syngenta die firmeneigenen Zielsetzungen für 2014 und 2015 verfehlen wird.

Deutliche Verluste verzeichneten auch Transocean (-2,0%), aber auch Galenica (-0,7%) und Holcim (-0,6%) waren unter den grössten Verlierern. Die Zement-Aktien hatten in der Vorwoche noch spürbar zugelegt.

Tagessieger waren Credit Suisse (+1,5%), nachdem der Steuerstreit mit den USA endgültig abgehakt werden konnte. Die Vereinbarung mit den US-Behörden wurde am Freitag von einem Gericht bestätigt. In der Angelegenheit um die Beihilfe zur Steuerhinterziehung hatte die CS ihre Schuld anerkannt und eine Milliardenbusse gezahlt.

Julius Bär (+0,3%) legten auch etwas zu, UBS schlossen 0,3% leichter. Die Grossbank will externe IT-Stellen in Tieflohn-Länder verlagern. Von den Versicherungstiteln legten zum Schluss Bâloise (+0,7%) mehr und Swiss Life (+0,1%) sowie Zurich (je +0,1%) weniger zu. Swiss Re (-0,2%) gaben dagegen leicht ab.

Grösste Gewinner waren neben Credit Suisse Sika (+1,3%) und Adecco (+1,1%); letztere hatten bereits am Freitag überdurchschnittlich – gut 2% – zugelegt. Auch Actelion (+1,0%) konnte zum Wochenstart Gewinne verzeichnen.

Richemont (+0,4%) setzten mit leichten Gewinnen die Aufwärtsbewegung aus der Vorwoche fort; Swatch schlossen unverändert. SGS kauft indes die spanische GMR, die Titel (unv.) reagierten aber kaum auf die bereits neunte Akquisition im laufenden Jahr.

Im breiteren Markt legten die Aktien von Interroll um 1,9% zu – nach einem Grossauftrag aus Brasilien. Straumann (+1,2%) profitierten indes von einer Akquisition. Die zu 49% zur Gruppe gehörende Instradent kauft eine 43%-Beteiligung am taiwanesischen Dentalimplantat-Unternehmen T-Plus.

Sulzer (Aktie +0,6%) unterzeichnete eine Joint-Venture-Vereinbarung mit dem Unternehmen Unaoil aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, was in Marktkreisen ebenfalls positiv gewertet wurde. Ohne Nachrichten gewannen zudem die Titel des Halbleiterherstellers ams (+5,1%) deutlich hinzu. (awp/mc/upd/ps)

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