Sika brilliert mitten im Übernahmekampf mit Rekordwerten

Sika brilliert mitten im Übernahmekampf mit Rekordwerten
Jan Jenisch, ehemaliger Sika-CEO. (Foto: Sika)

Sika-CEO Jan Jenisch. (Foto: Sika)

Baar – Mitten in der Abwehrschlacht gegen Saint-Gobain sorgt Sika für positive Schlagzeilen: Die Zuger Bauchemie- und Klebstoffherstellerin hat 2014 das beste Resultat in der Unternehmensgeschichte erzielt. Dabei ragten erneut die Schwellenmärkte positiv heraus. Davon profitieren die Aktionäre in Form einer Dividendenerhöhung.

Sika steigerte 2014 den Umsatz um 8,3% auf 5,57 Mrd CHF; in Lokalwährungen (LW) wuchsen die Verkäufe gar um 13%. In sämtlichen Regionen habe Sika ein Rekordergebnis erzielt, hiess es weiter. Mit mehr als 15% Umsatzplus stachen die Schwellenländer heraus.

Die hohe Wachstumsdynamik und ein diszipliniertes Kostenmanagement hätten zu neuen Höchstwerten beim EBIT von 633,2 Mio (+21%) und beim Gewinn von 441,2 Mio CHF (+28%) geführt. In der Folge lag die EBIT-Marge mit 11,4% um 1,2 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Den Aktionären soll eine um 26% erhöhte Dividende von 72 CHF je Inhaber- und von 12 CHF je Namenaktie ausbezahlt werden.

Einzig der operative freie Geldfluss habe mit 417,5 Mio CHF um 3,5% unter Vorjahr gelegen. Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Sika die Analystenerwartungen deutlich übertroffen.

Mörtel trägt 20 % zum Gewinn bei
«Wir haben ein absolutes Rekordjahr in allen Kennzahlen erreicht. Wir haben über das Jahr hinweg keinerlei Schwächetendenzen gesehen», sagte ein sichtlich zufriedener Konzernchef Jan Jenisch am Freitag vor den Medien. Dieser gab bei dieser Gelegenheit auch erstmals einen Eindruck davon, welchen Stellenwert das Mörtelgeschäft für Sika hat. Denn die Innerschweizer streichen dieses seit rund drei Monaten verstärkt heraus, weil sich dort die grössten Überschneidungen mit dem Saint-Gobain-Konzern ergeben.

Mit Mörtel habe Sika im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum von 31% verzeichnet, sagte Jenisch. Und das Umsatzziel für 2015 liege bei 1 Mrd CHF. Zum Vergleich: Der gesamte Sika-Konzern erzielte 2014 einen Umsatz von 5,57 Mrd CHF. «Mörtel ist unser margenstärkstes Geschäft», fügte er an. Der Beitrag zum Gruppengewinn habe zuletzt bei 20% gelegen.

In den letzten zwei Jahren habe man im Mörtelbereich zehn neue Fabriken eröffnet und sechs Akquisitionen getätigt. «Wir waren die dynamischste Firma in dem Bereich und haben Mitbewerbern Marktanteile weggeschnappt», fügte Jenisch an. Mörtel sei also das «heisseste Element» der ‹Strategie 2018›, fasste der CEO zusammen. A propos Übernahmen: «Wir schauen uns Unternehmen an; Sie werden in den nächsten Monaten Neuigkeiten von uns hören», erklärte er.

Unterstützung aus Aktionärskreisen wächst
Im Abwehrkampf gegen Saint-Gobain hat der Sika-Verwaltungsrat weitere Unterstützung aus Aktionärskreisen erhalten: «Wir haben mittlerweile über 50% des gesamten Aktienkapitals der Sika hinter uns», sagte VR-Präsident Paul Hälg. Bis jetzt hatte die Sika-Spitze von «über 40%» gesprochen. Zudem erwarte er bei den drei hängigen Verfahren vor der Justiz und der Übernahmekommission Entscheide im Verlauf des März.

Die Gründerfamilie wehrt sich vor dem Kantonsgericht Zug gegen die Beschränkung ihrer Stimmrechte auf 5% und fordert die Einberufung einer ausserordentlichen Generalversammlung. Zudem beantragt die Gründerfamilie, die Übernahmekommission solle feststellen, dass der Verkauf der Aktien an Saint-Gobain den französischen Konzern nicht verpflichte, den Publikumsaktionären ein öffentliches Kaufangebot vorzulegen.

Wachstum und stabile Margen
Für 2015 rechnet Sika mit einem Umsatzwachstum von 6 bis 8% bei konstanten Wechselkursen und die Margen sollen sich auf dem Level von 2014 bewegen. Mit dem Ziel, den Ausbau der Wachstumsmärkte weiter voranzutreiben, sei zudem die Eröffnung von sieben bis neun weiteren Fabriken geplant. (awp/mc/pg)

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