CH-Schluss: SMI schliesst 0,31% tiefer bei 9077,12 Punkten

CH-Schluss: SMI schliesst 0,31% tiefer bei 9077,12 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den letzten Handelstag der verkürzten Woche mit einem leichten Minus beendet. Eher über den Erwartungen ausgefallene US-Konjunkturdaten brachten am Donnerstagnachmittag hierzulande keine starken Impulse. Andere europäische Börsen reagierten indes stärker; der Dax schloss nach anfänglich klaren Verlusten letztlich mit einem Mini-Plus. Hierzulande hielt jedoch die bereits am Vortag durch enttäuschende BIP-Zahlen aus den USA ausgelöste Verkaufswelle weiter an.

Da auch in Japan schwache Industriedaten gemeldet wurden und die Notenbank ihre Prognosen für die Inflationsentwicklung gesenkt hatte, würden vermehrt Zweifel an der Geldpolitik der Notenbanken laut, hiess es in Handelskreisen. Zudem laste die Aufwertung des Euro zum US-Dollar als Folge der schwachen US-Wirtschaftsentwicklung auf dem Sentiment.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,31% tiefer bei 9’077,12 Punkten. Damit resultierte für den Index in der feiertagsbedingt verkürzten Handelswoche ein Wochenminus von 2,4%. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab 0,35% auf 1’348,75 nach und der marktbreite Swiss Performance Index (SPI) 0,12% auf 9’208,19 Stellen. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 15 im Minus, 14 im Plus und Schindler unverändert.

Im Fokus lagen am Donnerstag nach der vorbörslichen Zahlenvorlage Holcim und Swiss Re. Obwohl Holcim mit dem für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2015 veröffentlichten Ergebnis die Konsensschätzungen zum Teil deutlich verfehlte, hielt sich der Titel mit +1,1% bis zum Schluss sehr gut. Stärker wurden von den Anlegern denn auch positive News zur geplanten Fusion mit dem französischen Konkurrenten Lafarge gewichtet: Der zweitgrösste Holcim-Aktionär Eurocement sagte nach längerem Zögern dem Vorhaben seine Unterstützung zu.

Swiss Re (-0,2%) gaben dagegen leicht nach. Hier überzeugte zwar das Ergebnis, wobei insbesondere die Gewinnentwicklung als sehr stark bezeichnet wurde. Allerdings wurde die Nachhaltigkeit der Faktoren, welche zum Übertreffen der Markterwartungen beigetragen haben, von einigen Experten in Frage gestellt.

Des Weiteren büssten insbesondere Zykliker wie SGS (-2,0%), Swatch (-1,6%), ABB (-1,5%) und Richemont (-1,4%) deutlicher ein. Die Titel des Arbeitsvermittlers Adecco (-0,8%) erholten sich von anfänglichen noch grösseren Verlusten etwas. Eine grössere Enttäuschung sei bezüglich der Arbeitsmarktdaten aus der EU ausgeblieben, hiess es.

Die prozentual grössten Einbussen verzeichneten indes Syngenta (-3,7%, -11,90 CHF) im Zuge des Dividendenabgangs von 11 CHF.

Bei den Gewinnern standen auf der anderen Seite Transocean (+2,6%) mit Abstand an der Spitze der Blue Chips. Die Titel des Erdölbohrers profitierten offenbar von den weiter steigenden Rohölnotierungen und hatten aus diesem Grund bereits am Vortag einen grossen Sprung gemacht. Im Jahresverlauf steht die Aktie allerdings mehr als 8% im Minus.

Fester tendierten zudem, ohne klaren Branchentrend, unter anderem Sonova (+1,3%), Bâloise (+1,0%), Lonza (+0,8%), Clariant und Sika (+0,7%).

Im SPI waren Kaba (+9,0%) unter den grössten Gewinnern, nachdem das Sicherheitstechnik-Unternehmen den Zusammenschluss mit der deutschen Dorma angekündigt hat. Stimmen die Aktionäre dem Vorhaben zu, winkt ihnen eine Sonderdividende. Im frühen Handel war der Kaba-Kurs um fast 20% in die Höhe geschnellt.

Fester zeigten sich auch Straumann (+4,8%) nach einem starken Zahlenausweis. Der Dentalimplantat-Hersteller hatte am Morgen eine deutliche Umsatzsteigerung für das erste Quartal ausgewiesen und die Markterwartungen übertroffen.

Das Quartalsergebnis von Bucher (Aktie -2,5%) wurde hingegen nicht goutiert, die Markterwartungen waren denn auch enttäuscht worden. Looser (Aktie -2,2%) ist mit rückläufigem Umsatz und Gewinn ins Jahr gestartet, und bei LifeWatch (Aktie -2,3%) lehnten die Aktionäre die Statutenänderung über die Erhöhung des bedingten Kapitals ab.

Deutlicher zurück fielen zudem Vontobel (-2,4%) und BKB (-4,1%) im Zuge des Dividendenabgangs. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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