Schutz der Bienen: Start des nationalen Programms «Apinella»

Schutz der Bienen: Start des nationalen Programms «Apinella»

(Foto: Pixabay)

Bern – Mit dem nationalen Programm «Apinella» werden zusätzliche Massnahmen zur Früherkennung des Bienenschädlings Kleiner Beutenkäfer ergriffen. Verteilt über die ganze Schweiz werden 180 Imkerinnen und Imker regelmässig ihre Bienenvölker kontrollieren, um ein Auftreten des Kleinen Beutenkäfers so rasch als möglich zu erkennen. Das Programm wird vom Veterinärdienst Schweiz in Zusammenarbeit mit dem Bienengesundheitsdienst und der Imkerbranche durchgeführt. 

Die am «Apinella»-Programm beteiligten Imker kontrollieren auf ausgewählten Bienenständen alle Bienenvölker jede zweite Woche mithilfe einer Diagnosefalle. Die Ergebnisse dieser Kontrollen werden von den Imkern mit einer spezifischen Applikation in einer zentralen Datenbank hinterlegt. Die Analyse dieser Daten ermöglicht es, zum einen jederzeit einen Überblick über die Situation in den Regionen zu haben und zum anderen bei einem Befall mit dem Kleinen Beutenkäfer der Situation angepasste Massnahmen ergreifen zu können. Ferner ist jeder Verdacht auf einen Befall mit dem Kleinen Beutenkäfer der zuständigen kantonalen Veterinärbehörde zu melden.

Die Datenerhebung dauert bis im Herbst, also bis die Flugsaison der Bienen zu Ende geht. Anschliessend wird das Programm ausgehend von der Verbreitung des Kleinen Beutenkäfers in Europa und je nach aktueller Situation in der Schweiz neu beurteilt werden.

Höchste Wachsamkeit bei Einfuhren
Seit dem Auftreten des Kleinen Beutenkäfers im September 2014 in Süditalien besteht eine erhöhte Gefahr, dass er auch in die Schweiz eingeschleppt wird. Angesichts der raschen und schwer erkennbaren Verbreitung dieses Schädlings müssen die Imker bei Importen grösste Vorsicht walten lassen. Es ist untersagt, Bienen, Imkereierzeugnisse und -material aus Sizilien und Kalabrien einzuführen. Diese Vorsichtsmassnahmen entsprechen jenen der Europäischen Kommission. Wie bereits heute ist für jede Einfuhr von Honigbienen und/oder Hummeln aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Union eine amtliche Gesundheitsbescheinigung erforderlich. Zudem zählt der Befall mit dem Kleinen Beutenkäfer infolge einer Änderung der Tierseuchenverordnung seit dem 1. April 2015 in der Schweiz zu den bekämpfenden Seuchen.

Ein gefürchteter Schädling
Der Kleine Beutenkäfer ist ein von den Bienen- und Hummelhaltern gefürchteter Schädling. Er vermehrt sich sehr rasch. Wenn die Bedingungen günstig sind, genügen einige Käfer, um einem Bienen- oder Hummelvolk grossen Schaden zuzufügen. Die ausgewachsenen Käfer und die Larven ernähren sich von Honig, Pollen und bevorzugt von Bienenbrut. Hat der Schädling einen Bienenstock oder ein Hummelnest einmal befallen, so ist es nicht mehr möglich, ihn zu beseitigen. Für Menschen ist der Kleine Beutenkäfer nicht gefährlich. (BLV/mc/pg)

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