Ingeborg-Bachmann-Preis für Nora Gomringer

Ingeborg-Bachmann-Preis für Nora Gomringer

Nora Gomringer gewinnt den Ingeborg Bachmann-Preis 2015. (Foto: Jürgen Bauer)

Klagenfurt – Die schweizerisch-deutsche Doppelbürgerin Nora Gomringer hat den renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen. Es waren drei Stichwahlen nötig, dann stand Nora Gomringer mit ihrem Text „Recherche“ als Gewinnerin des Ingeborg-Bachmann-Preises fest.

Sie überzeugte die Jury mit ihrem Werk, in dem eine Autorin in einem Mietshaus das Rätsel um den Tod eines 13-jährigen, vermutlich homosexuellen Knaben zu lösen versucht. Das Publikum hatte mit Jubel und langem Applaus auf diesen Text reagiert. Nora Gomringer nahm Preis und Blumen mit Tränen in den Augen entgegen. Sie erklärte, die Preisverleihung sei hart. Die Kolleginnen und Kollegen hofften und litten alle – und das fühle sie auch.

Die weiteren Auszeichnungen gingen in Form des Kelag-Preises an Valerie Fritsch, die auch den BKS-Publikumspreis mit nach Hause nehmen konnte den 3sat-Preis bekam Dana Grigorcea.

Die Grazerin Valerie Fritsch wurde von Juror Klaus Kastberger geladen und las den Text „Das Bein“. Eine Vater-Sohn-Geschichte über einen alten Mann, dessen Bein amputiert wurde und seinen Sohn, der erkennen muss, dass sein Vater wohl bald sterben wird. Die bildhaften Beschreibungen und seine literarische Qualität riefen bei der Jury zufriedene Gesichter und wohlmeinende Kritik hervor. Ein Text über die Vergänglichkeit des Lebens.

3sat-Preis für Dana Grigorcea
Dana Grigorcea, die von Hildegard Elisabeth Keller eingeladen wurde, erzählte in „Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit“ die Geschichte und die politische Wende Rumäniens anhand der Kindheits- und Jugenderinnerungen und des aktuellen Lebens einer Frau in Bukarest nach. Die Jury zeigte sich begeistert.

Vor allem Frauen in der Favoritenrolle
Auffällig war, dass bei den 39. Tagen der deutschsprachigen Literatur fast ausschliesslich Texte von Autorinnen von der Jury favorisiert wurden: Am Samstag, dem letzten Lesetag, waren es vor allem „Oh, Schimmi“ von der Österreicherin Teresa Präauer und „Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit“ von Dana Grigorcea. Vor allem Monique Schwitter sorgte am Freitag, dem zweiten Lesetag, mit ihrem Text „Esche“ für positive Kritiken. Am ersten Lesetag wurde der Text „Das Bein» der Grazerin Valerie Fritsch mit Lob der Juroren bedacht. Anklang fand auch der Text „Recherche“ der Schweizerin Nora Gomringer. (mc/pg)

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