China und Iran treiben Ölpreise nach oben

China und Iran treiben Ölpreise nach oben

New York / London – Die Ölpreise sind am Donnerstag deutlich gestiegen. Schwierige Verhandlungen mit dem Iran und eine verbesserte Stimmung an den chinesischen Aktienmärkten haben den Sinkflug der vergangenen Tage zumindest vorerst beendet. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August lag am späten Nachmittag bei 58,77 US-Dollar. Das waren 1,66 US-Dollar mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,23 Dollar auf 52,87 Dollar.

Auf den chinesischen Aktienmärkten hatte sich die Stimmung gebessert, nachdem Chinas Wertpapieraufsicht angeordnet hatte, dass Anteilseigner, die Beteiligungen von mehr als fünf Prozent an einem Unternehmen halten, ihre Aktien in den nächsten sechs Monaten nicht veräussern dürfen. Von der Erholung am chinesischen Aktienmarkt profitieren auch andere relativ riskante Anlagen, wie zum Beispiel Rohstoffe.

«Am chinesischen Aktienmarkt geht es wieder aufwärts, deshalb fühlen sich alle sehr viel besser», sagte Phil Flynn von der Price Futures Group in Chicago. «Und es gibt das Gefühl, dass die Iran-Verhandlungen nicht sehr gut laufen.»

Obama skeptisch gegenüber Einigung mit Iran
Am Mittag berichtete der US-amerikanische Fernsehsender CNN, dass US-Präsident Barack Obama die Wahrscheinlichkeit einer Einigung auf unter 50 Prozent einschätze. Käme es zu keinem Kompromiss, bliebe es bei den derzeitigen Sanktionen gegen Iran. Ein Anstieg der iranischen Ölexporte würde damit ausbleiben, sodass es angebotsseitig keinen weiteren Druck auf den Ölpreis gäbe.

An der grundsätzlichen Lage am Ölmarkt ändern die aktuellen Entwicklungen jedoch nichts: Das weltweite Angebot übersteigt die Nachfrage seit langem deutlich. Nach wie vor liegen die Ölpreise auf dem tiefsten Stand seit Anfang April 2015.

Opec-Öl günstiger
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist weiter gesunken. Das Opec-Sekretariat meldete am Donnerstag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Mittwoch bei 53,76 US-Dollar gelegen habe. Das waren 47 Cent weniger als am Vortag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)

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