CH-Schluss: SMI legt um 1,66% auf 9134,18 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt um 1,66% auf 9134,18 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag mit der Hoffnung auf eine baldige Lösung im griechischen Schuldendrama wie bereits am Vortag mit deutlichen Kursgewinnen aus dem Handel gegangen. Der Leitindex SMI kletterte dabei über die Schwelle von 9’100 Punkten und schloss die Woche klar im Plus ab. Nebst Griechenland sorgte unter Anlegern auch die anhaltende Erholung am chinesischen Aktienmarkt für Erleichterung. Mit der Beruhigung an den Börsen weltweit nahm auch die Volatilität spürbar ab. Der Volatilitätsindex für die Schweiz, der VSMI, sank um rund 8% auf unter 19 Punkte.

Griechenland blieb zum Wochenschluss das bestimmende Börsenthema. Die griechische Regierung hatte am Donnerstagabend seine neuen Spar- und Reformvorschläge bei den Gläubigern eingereicht und dabei in Sachen Steuern und Renten Konzessionen gemacht, was im Handel auf der Suche nach einem Kompromiss als gutes Zeichen gesehen wurde. Noch vor dem Wochenende soll das griechische Parlament im Eilverfahren über das Paket befinden und für Sonntag ist ein weiterer EU-Sondergipfel einberufen worden. «Eine Einigung zu finden, bleibt dennoch eine Herausforderung und das Risiko eines ‹Grexit› ist nach wie vor hoch», sagte ein Händler.

Bis Börsenschluss gewann der Swiss Market Index (SMI) 1,66% auf 9’134,18 Punkte und liegt damit im Vergleich zur Vorwoche 1,0% höher. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,72% auf 1’361,24 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,61% auf 9’249,63 Zähler. Von den 30 wichtigsten Aktien notierten am Ende 28 fester und 2 im Minus.

Die deutlichsten Kursgewinne bei den Blue Chips verzeichneten zyklische Werte sowie Finanztitel, die von der sich abzeichnenden Lösung der Griechenland-Krise gestützt wurden. An der Tabellenspitze standen am Ende Julius Bär (+3,2%) gefolgt von Adecco (+3,1%). Der Personalvermittler hatte Christophe Catoir zum neuen Frankreich-Chef ernannt, der auf diesem Posten auf den designierten Konzernchef Alain Dehaze folgt. Die Suche nach einem neuen Finanzchef dauert derweil an.

Weiter verteuerten sich die Luxusgütertitel von Swatch und Richemont stark um 2,7% beziehungsweise 2,0%. Zuletzt hätten die Papiere unter dem Einbruch an den chinesischen Börsen und den damit verbundenen Ängsten, die Nachfrage im wichtigen Absatzmarkt China könnte nachlassen, gelitten, hiess es. Mit der Erholung an Chinas Börsen erholten sich diese Titel wieder.

Bei Holcim (+2,4%) hatte derweil CEO Bernard Fontana nach dem endgültigen Ergebnis des öffentlichen Tauschangebots für den Mitbewerber Lafarge erwartungsgemäss seinen Rücktritt bekanntgegeben. Auch weitere Holcim-Konzernleitungsmitglieder haben mitgeteilt, bei LafargeHolcim nicht mehr im Top-Management dabei zu sein.

Starke Unterstützung erhielt der SMI von den Grossbanken CS (+2,3%) und UBS (+1,8%). Aber auch die defensiven Schwergewichte Nestlé (+1,1%), Roche (+1,5%) und insbesondere Novartis (+1,9%) legten kräftig zu.

Entgegen dem Markttrend sind dagegen die volatilen Titel des US-Ölbohrdienstleisters Transocean im Verlauf des Handels in die Verlustzone abgerutscht und haben am Ende deutliche 5,7% verloren. Händler verwiesen auf eine Herabstufung eines US-Brokers. Ohne News büssten Aryzta 2,1% ein.

Im breiten Markt kletterten Ems-Chemie nach der Publikation der Halbjahreszahlen deutlich um 5,0% in die Höhe. Das Unternehmen hat die Gewinnzahlen trotz Frankenstärke in den ersten sechs Monaten verbessert und die Guidance für das laufende Jahr noch erhöht. Die Resultate seien «noch besser ausgefallen als erwartet», lobten Analysten.

Sunrise verloren nach anfänglichen Avancen am Ende 0,7% und konnten nicht von den News zur neuen Index-Einteilung profitieren. Die Titel des Telekom-Unternehmens werden im September neu in den Midcap-Index SMIM aufgenommen und ersetzen dort die herausfallenden Meyer Burger-Titel (+0,8%). Die Titel des Solarunternehmens erhielten derweil Unterstützung von einem überraschend stark ausgefallenen ersten Halbjahr des deutschen Solartechnikers SMA Solar.

Der Baukonzern Implenia hat in Genf einen Grossauftrag der SBB-Immobiliensparte mit einem Volumen von 250 Mio CHF gewonnen, die Aktien schlossen den Handel mit 2,1% im Plus ab. Der Industriekonzern Georg Fischer (Aktie +1,9%) gab eine Kooperationsvereinbarung mit der deutschen EOS für das industrielle 3D-Druckgeschäft bekannt. Auf der Gegenseite büssten Zehnder 3,6% oder Airopack 3,7% ein. (awp/mc/pg)

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