Kühne+Nagel bei rückläufigem Umsatz deutlich profitabler im Halbjahr

Kühne+Nagel bei rückläufigem Umsatz deutlich profitabler im Halbjahr

Karl Gernandt, VRP Kühne + Nagel. (Bild: Kühne + Nagel)

Schindellegi – Der Frachtspediteur Kühne+Nagel hat im ersten Halbjahr 2015 bei einem rückläufigen Ertrag die Profitabilität verbessert. Der Nettoumsatz ging von Januar bis Juni verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 3,2% auf 8,23 Mrd CHF zurück und der um die volatilen Frachtraten bereinigte Bruttogewinn um 2,9% auf 3,02 Mrd.

Der operative Gewinn auf Stufe EBIT hingegen kam mit 410 Mio CHF um 3,5% über dem Vorjahresniveau zu liegen und der den Aktionären anrechenbare Reingewinn stieg um 5,2% auf 325 Mio CHF, teilt das Unternehmen am Dienstag mit. Es habe ein negativer Währungseinfluss von 7,3% zu Buche geschlagen. «Die Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr 2015 ist angesichts des anspruchsvollen Markt- und Währungsumfeldes sehr erfreulich», wird CEO Detlef Trefzger zitiert.

Mit den Zahlen hat der Konzern die Analystenerwartungen beim Bruttogewinn verfehlt, beim EBIT und Reingewinn aber übertroffen. Der AWP-Konsens lag für den Bruttogewinn bei 3,08 Mrd, für den EBIT bei 397 Mio und für den Reingewinn bei 317 Mio.

Containervolumen in Seefracht rückläufig – Luftfracht hat zugelegt
Im Seefrachtgeschäft habe man sowohl bei den USA-Importverkehren wie auch im weltweiten Sammelladungsgeschäft Marktanteile gewonnen. Das Containervolumen sei jedoch aufgrund der Konzentration auf profitablere Geschäfte und der anhaltenden Marktschwäche der Asien-Europa-Verkehre um 1,8% zurückgegangen. Allerdings stieg die Rentabilität in diesem Geschäftsbereich deutlich: Der Bruttogewinn pro Container legte um 4,4% auf 356 CHF und das Verhältnis von EBIT zu Bruttogewinn auf 30,8% von 29,1%.

Im Luftfrachtverkehr stieg die beförderte Tonnage um 5,2%. Damit sei man schneller als der Markt gewachsen, heisst es. «Erhebliche» Mengenzuwächse seien bei den Exporten aus Europa, Nordamerika und Asien realisiert worden. Der Bruttogewinn pro Tonne ging aber um 3,6% auf rund 730 CHF zurück, das Verhältnis von EBIT zu Bruttogewinn wiederum verbesserte sich auf 30,6% von 27,8%.

Im Geschäftsbereich Landverkehr ging der Nettoumsatz wie bereits im ersten Quartal deutlich zurück (-17%), da ein Projektgeschäft aufgegeben wurde und geringere Frachtraten infolge tiefer Dieselpreise verzeichnet wurden. Beim Bruttogewinn resultiert noch ein Minus von -12% und der EBIT ging in etwa gleicher Grössenordnung auf 14 Mio CHF zurück.

In der Kontraktlogistik hätten Volumenrückgänge bei Bestandskunden in Westeuropa und die Restrukturierung von Kundengeschäften in Grossbritannien das Ergebnis belastet, wie es heisst. Zudem habe der Schweizer Franken die Umsatz- und Rohertragsentwicklung überproportional beeinflusst im Vergleich zu anderen Geschäftssparten. Der EBIT verringerte sich um ein Fünftel auf 56 Mio CHF gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahrs.

Für die weitere Entwicklung von Kühne+Nagel zeigt sich Verwaltungsratspräsident Karl Gernandt in der Mitteilung zuversichtlich, «wenngleich das makroökonomische Umfeld unverändert grosse Aufmerksamkeit verdient.» (awp/mc/upd/ps)

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