CH-Schluss: SMI büsst 1,02 % auf 9289,26 Punkte ein

CH-Schluss: SMI büsst 1,02 % auf 9289,26 Punkte ein

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch auf breiter Front nachgegeben. Nachdem der SMI am Montag nur knapp am Allzeithoch bei 9’548 Punkten gescheitert ist, setzt sich die am Vortag eingeleitete Korrekturbewegung damit fort. Dabei folgte auf einen bereits verhaltenen Start ein weiteres Abrutschen der Kurse am Nachmittag, wobei vor allem die Pharmaschwergewichte nach unten zogen. Mittlerweile befindet sich der Leitindex bereits wieder mehr als 250 Punkte von der genannten Marke entfernt. Nach dem zuletzt massiven Anstieg des SMI innert zweier Wochen von unter 8’800 Punkte um über 700 Punkte sei die aktuelle Korrektur überfällig gewesen, hiess es am Markt. Gegen den Trend hielten sich Lonza nach Zahlen im Plus.

Getrübt wurde die Stimmung von einer schwachen Eröffnung der US-Börsen, wo Aktien wie Apple, Microsoft oder Yahoo nach enttäuschenden Geschäftszahlen unter Druck gerieten. Kaum einen Einfluss hatten dagegen weitere Konjunkturdaten aus den USA zum Immobilienmarkt. Auch das Thema Griechenland blieb trotz zuletzt positiver Zeichen präsent. Am Mittwochabend soll das zweite von den Gläubigern verlangte Reformpaket vom Parlament in Athen gebilligt werden.

Der Swiss Market Index (SMI) verlor 1,02% auf 9’289,26 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) gab 0,78% auf 1’388,26 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,93% auf 9’416,38 Punkte. Von den 30 Blue Chips büssten 25 an Terrain ein.

Die Aktien des Pharmazulieferers Lonza (-0,2%) starteten nach der Publikation der Halbjahreszahlen etwas tiefer in den Handel, drehten dann aber bald ins Plus und fielen erst mit der Schlussauktion wieder knapp in den negativen Bereich. Auf Stufe Umsatz und EBIT hat Lonza die Prognosen übertroffen, beim Reingewinn aber aufgrund eines unerwarteten Sonderaufwandes verfehlt. Die Analysten bezeichnen die Ergebnisse in ersten Kommentaren insgesamt als solide und lobten auch den bestätigten Ausblick.

Etwas gesucht waren Syngenta (+0,7%) im Vorfeld der Halbjahreszahlen vom Donnerstag, Julius Bär (+0,5%) und Actelion (+0,8%), letztere nach einem schwachen Vortag im Zuge der Zahlenpublikation. Absoluter Spitzenreiter waren indes Aryzta (+4,1%), welche von einer Kaufempfehlung durch Goldman Sachs gestützt wurden. Innert Jahresfrist hatten die Titel indes rund 50% ihres Wertes eingebüsst und vor wenigen Tagen ein Mehrjahrestief markiert.

Die grosse Mehrheit der Aktien stand allerdings im roten Bereich, allen voran Transocean (-2,7%) und LafargeHolcim (-2,1%). Die Aktien des Ölbohr-Serviceunternehmens Transocean litten unter der Annahme, dass aufgrund der Aufhebung der Sanktionen gegen Iran die Ölpreise weiter unter Druck bleiben werden.

Vor der Zahlenpublikation vom morgigen Donnerstag gaben auch CS (-1,8%), Roche und ABB (je -1,2%) nach. Roche gab im Zusammenhang mit einer Konferenz der Alzheimer-Gesellschaft noch Fortschritte mit verschiedenen Wirkstoffen bekannt, was sich allerdings kaum auf den Aktienkurs ausgewirkt hat. Zur Credit Suisse erschien in der «FT» ein Artikel über die Pläne des neuen CEO Thiam zur Stärkung des Asset Management.

Nach unten gezogen wurde der Gesamtmarkt aber insbesondere von Novartis (-1,8%), welche bereits am Vortag im Zusammenhang mit den wegen Alcon enttäuschenden Halbjahreszahlen gut 2% an Terrain eingebüsst und damit an diese Tendenz angeknüpft haben.

Auch Schindler (-1,7%) präsentierten sich schwach, nachdem die Übernahmekommission die Pläne zur Einführung einer statutarischen Angebotspflicht durchkreuzt hat. Bereits am Vortag hatte eine Gewinnwarnung des Branchenkollegen United Internet wegen einer schwachen Geschäftsentwicklung der Aufzugtochter Otis in den Titeln für Abgabedruck gesorgt.

Im breiten Markt fielen Temenos mit einem Kurssprung von gut 10% auf. Der Bankensoftware-Hersteller hatte am Vorabend seine Zahlen zum zweiten Quartal vorgelegt und die Markterwartungen dabei deutlich übertroffen.

Auch Autoneum (+1,8%) waren nach Veröffentlichung des Halbjahresabschlusses gefragt. Analysten loben nicht nur den besser als erwartet ausgefallenen Semesterumsatz und die Profitabilitätsfortschritte, sondern auch die Zuversicht des Managements für die nächsten Monate.

Ebenfalls nach Zahlen fielen Bank Coop minim um 0,1% zurück, während Gottex einen markanten Rücksetzer um 4,6% erlitten. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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