CH-Schluss: SMI legt 1,21 % auf 9387,97 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 1,21 % auf 9387,97 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch deutlich zugelegt. Die Gegenbewegung auf die über eine Woche andauernde Korrekturphase davor hielt damit den zweiten Tag in Folge an. Gestützt wurde das Sentiment vor allem von der Stabilisierung an den chinesischen Börsen, auch wenn darüber spekuliert wurde, dass dies lediglich staatlichen Interventionen zu verdanken sei. Am Nachmittag kam von den freundlich eröffnenden US-Börsen noch etwas Rückenwind hinzu, worauf der SMI im Bereich des Tageshochs schloss. Hierzulande standen LafargeHolcim nach Zahlen unter Druck, konnten aber die phasenweise markanten Verluste zum Schluss hin etwas eindämmen.

Mangels anderer Impulse waren die Blicke der Investoren bereits auf das Ende der zweitägigen Sitzung der US-Notenbank Fed gerichtet, über die nach Börsenschluss in Europa informiert wird. Zwar rechneten Experten noch nicht mit der ersten Leitzinserhöhung seit Ausbruch der Finanzkrise, doch das «Wording» werde genau auf neue Hinweise zum möglichen Zeitpunkt eines solchen Schritts hin überprüft. Am Markt wird noch in diesem Jahr mit Beginn der Zinswende gerechnet – entweder im September oder im Dezember.

Der Swiss Market Index (SMI) legte zum Schluss 1,21% auf 9’387,97 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 1,10% auf 1’399,06 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,13% auf 9’513,07 Punkte. Von den 30 Blue Chips standen am Ende 26 im Plus und 4 im Minus.

Gegen den Trend standen LafargeHolcim (-2,7%) nach dem Semesterergebnis deutlich unter Druck, wobei die Verluste im Tiefpunkt mehr als doppelt so hoch waren. Analysten werteten die Zahlen als unter den Prognosen. Dies und die für das zweite Halbjahr genannten Ziele zu Synergien, Investitionen und Schuldenabbau würden eine Senkung der Prognosen wahrscheinlich machen, hiess es.

Das vor kurzem fusionierte Unternehmen hat die Zahlen für das erste Halbjahr 2015 noch einmal separat für beide Teile vorgelegt. Während Holcim einen Rückgang beim Umsatz verbuchte, konnte Lafarge den Absatz um 5% steigern. Analysten zeigten sich insbesondere über die reduzierte Guidance für den Betriebsgewinn, aber auch über die in Aussicht gestellte Dividende enttäuscht.

Die lange Liste der Gewinner wurde derweil von Transocean mit einem markanten Plus von 7,3% angeführt. Der Titel hatte am Vorabend im US-Geschäft bereits über 7% angezogen. Von der allgemein freundlichen Stimmung profitierten daneben insbesondere Lonza, Julius Bär (je +3,0%) und Adecco (+2,2%). Richemont (+1,7%) waren nach guten Quartalszahlen von LVMH ebenfalls gesucht, während Swatch (+0,7%) nur beschränkt mithielten.

Auch Galenica belegten mit einem Plus von 1,6% einen der vorderen Plätze im SMI/SLI, dies nach einer Aufstufung durch die UBS auf «Neutral» von «Sell». Von den drei am stärksten gewichteten Papieren stiegen Nestlé und Novartis (je +1,4%) etwas mehr Roche (+1,1%).

Zurich (+0,8%) legten zwar etwas zu, befanden sich damit aber im hinteren Drittel aller Blue Chips. Die Aktien hatten am Vortag beinahe 2% eingebüsst, nachdem der Schweizer Erstversicherer Interesse am britischen Konkurrenten RSA bekundet hatte. Nun liess Zurich verlauten, dass – wenn es zu einer Offerte kommt – eine Übernahme mit bestehenden Cash-Beständen finanziert würde. Analysten schliessen deshalb eine Finanzierung über eine Kapitalerhöhung aus.

Neben LafargeHolcim wurden zum Ende auch noch Actelion (-0,6%), Aryzta und Bâloise (je -0,1%) tiefer gehandelt. Clariant (+0,2%) gesellten sich im Vorfeld des Halbjahresabschlusses vom Donnerstag ebenfalls zum erweiterten Tabellenende.

Im breiten Markt fielen EFG mit einem massiven Einbruch um gut 17% auf, dies nach einem enttäuschenden Ergebnisausweis zum ersten Semester 2015. Kommentatoren zeigten sich sowohl mit Blick auf die Profitabilität als auch auf die Nettoneugelder enttäuscht.

Sulzer (+3,9%) bauten dagegen die Gewinne vom Vortag im Anschluss an die Halbjahreszahlen noch aus. In einer ersten Reaktion auf die Zahlen gaben die Aktien nach, erholten sich aber am Vortag im Verlauf des Tages uns schlossen schliesslich klar im Plus. Zusammen mit dem heutigen Gewinn ergibt sich für das Papier ein Wertzuwachs innert zweier Tage von knapp 5%. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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