«Wer leidet sollte etwas anderes machen»

Roche-VRP Christoph Franz. (Foto: Roche)

Zürich – 300 Führungspersönlichkeiten aus der Wirtschaft haben sich am Forum der Schweizerischen Management-Gesellschaft (SMG) einen Tag lang dem Thema „Leistung? Leistung!» aus völlig unterschiedlichen Perspektiven gedwidmet.

Christoph Franz, Präsident des Verwaltungsrates der Roche Holding, beschrieb in einem Interview mit der Moderatorin Mona Vetsch seine Führungsphilosophie. Detailliert berichtete er aus seinem Alltag in Basel und verglich die unterschiedlichen Unternehmenskulturen von Roche, Lufthansa, Swiss und der Deutschen Bahn. Auf besonderes Interesse stiess seine Schilderung über die seinerzeitige abrupte Kündigung bei der Deutschen Bahn. Im Zusammenhang mit seiner heutigen Aufgabe bei Roche verwendete Franz angesichts der Bedeutung der Forschung in seiner Firma den Begriff „Demut“.

Alice Sachova, Präsidentin der SMG, lobte in ihrem Schlusswort die beiden Referentinnen von „Médecins sans Frontieres“ Susanna Swann und Andrea Isenegger: Die beiden Frauen hätten, so Sachova, mit ihrem Auftritt bewiesen, dass NGOs genauso einen betriebswirtschaftlichen Benchmark bieten können, wie herkömmliche Unternehmen.

Zu einem Streitgespräch mit philosophischer Tiefe kam es zwischen dem Bestseller-Autor, Redner und Unternehmer Andrew Keen und Daniel S. Aegerter, Gründer und Inhaber von ARMADA Investment AG: Während Keen vor den Gefahren des Internets und einer totalen Monopolisierung warnte („Das digitale Debakel“) hob Aegerter Chancen und Möglichkeiten hervor; Aegerter setzt auf Vernunft und Bildungsfähigkeit vor allem der jungen Generation.

Ulrich Spiesshofer, Vorsitzender der Konzernleitung der ABB-Gruppe, berichtete unter dem Titel „Leistung“ konkret vom Umbau seiner Firma. Jim Hagemann Snabe, u.a. Stiftungsrat des World Economic Forum, gab eine Analyse der Welt-Situation.

Ein besonderes Highlight bot Chantal Cavin, Weltrekordhalterin und Weltmeisterin im Schwimmen. Die blinde Sportlerin profiliert sich seit einigen Jahren als erfolgreiche Ironman-Triathletin und bot dem Publikum einen faszinierenden Einblick in ihre Leistungs-Welt – einer Welt, in der sie trotz höchster Anstrengungen und Entbehrungen viel Freude erlebt. Ihre Aussage, „Wer leidet, sollte etwas anderes machen“, wurde zum geflügelten Wort des Anlasses (SMG/mc/ps)

Die Schweizerische Management Gesellschaft
Mit 1300 Mitgliedern ist die SMG die bedeutendste Vereinigung Schweizer Führungskräfte aus Wirtschaft und Gesellschaft. Sie bietet Unternehmen und obersten Führungskräften ein hochstehendes Netzwerk. In Best Practice und Leadership Meetings und dem jährlich stattfindenden SMG Forum werden relevante und aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft aufgegriffen. Die SMG ist 1961 aus dem Betriebs­wissenschaftlichen Institut (BWI) der ETH hervorgegangen.

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