US-Schluss: Dow Jones verliert 0,28% auf 17’169 Punkte

US-Schluss: Dow Jones verliert 0,28% auf 17’169 Punkte

New York – Die lange richtungslose Wall Street hat am Mittwoch im späten Handel ins Minus gedreht. Experten zufolge drängten Sorgen vor einer weltweiten Konjunkturabschwächung, die sich in rückläufigen Rohstoffpreisen niederschlugen, die mehrheitlich erfreulichen Unternehmensnachrichten in den Hintergrund.

Zum Börsenschluss stand der US-Leitindex Dow Jones Industrial 0,28 Prozent tiefer bei 17’168,61 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 0,58 Prozent auf 2’018,94 Punkte. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,56 Prozent auf 4’413,53 Punkte nach unten.

Neben einer Reihe von Quartalsbilanzen bestimmten Übernahmen sowie der Börsengang von Ferrari das Handelsgeschehen. Die bisherigen Firmenzahlen hätten mehr positive Überraschungen als Enttäuschungen gebracht, bilanzierte ein Aktienhändler. Das Gros der Unternehmensberichte stehe allerdings erst in den kommenden zwei Wochen auf der Agenda.

Bei den Einzelwerten stachen die Aktien von General Motors (GM) positiv heraus, die mit einem Plus von 5,79 Prozent an der S&P-500-Spitze standen. Der Autobauer hatte im dritten Quartal trotz hoher Rechtskosten einen Milliardengewinn geschafft – dank stabiler Geschäfte in China und einem brummendem Absatz mit Geländewagen (SUV).

Der Halbleiterhersteller Intel will derweil bis zu 5,5 Milliarden Dollar in ein Werk in China investieren – die Aktien verloren moderate 0,21 Prozent.

Die Yahoo-Titel sackten um 5,21 Prozent ab, nachdem das Internet-Urgestein einen Gewinn- und Umsatzrückgang gemeldet hatte. Die in der Kritik stehende Vorstandschefin Marissa Mayer will die Geschäfte durch eine Partnerschaft mit dem Suchmaschinenriesen Google ankurbeln. Investoren bangen derweil weiter um steuerfreie Milliarden aus einer Beteiligung am chinesischen Onlinehändler Alibaba .

Gute Geschäfte in der Militär- und Raumfahrtsparte gaben dem Flugzeugbauer Boeing Auftrieb: Die Papiere legten um 1,66 Prozent zu. Nach teurem Ärger bei der Entwicklung eines neuen Tankjets im Sommer hatte der Airbus-Rivale aus den USA seine Prognosen für das laufende Jahr am Mittwoch wieder etwas angehoben.

Beim Getränkekonzern Coca-Cola hatte der laufende Konzernumbau kräftig auf den Gewinn durchgeschlagen: Unter dem Strich war der Überschuss im dritten Quartal um beinahe ein Drittel gegenüber dem Vorjahr abgerutscht. Experten hatten allerdings mit noch weniger gerechnet. Die Titel gaben um marktkonforme 0,24 Prozent nach.

Auf dem Ausrüstermarkt für die Halbleiterindustrie bahnt sich derweil eine milliardenschwere Übernahme an. Der US-Konzern LAM Research will den Konkurrenten KLA-Tencor für 10,6 Milliarden US-Dollar (9,3 Mrd Euro) in bar und Aktien übernehmen, wie beide Unternehmen mitteilten. Lam will durch die Übernahme Kosten in Höhe von jährlich 250 Millionen Dollar einsparen. Während die KLA-Tencor-Titel um 18,79 Prozent nach oben schossen, gewannen die LAM-Aktien 1,09 Prozent.

Unterdessen bewahrheiteten sich die Übernahmespekulationen in der US-Technologiebranche vom Vortag: Wie der Festplattenhersteller Western Digital ankündigte, will er sich den Flash-Spezialisten Sandisk für rund 19 Milliarden US-Dollar einverleiben. Sandisk-Aktien gewannen daraufhin weitere 2,11 Prozent, nachdem sie bereits am Dienstag um mehr als 4 Prozent gestiegen waren. Dagegen zeigten sich die Papiere von Western Digital schwankungsanfällig. Am Ende standen sie 4,57 Prozent im Minus. Bereits am Vortag waren sie um rund 7 Prozent nach unten gerauscht.

Der italienische Sportwagenbauer Ferrari feierte derweil ein starkes Börsendebüt: An der New York Stock Exchange (NYSE) lag der erste Kurs der Aktie mit 60 US-Dollar mehr als 15 Prozent über dem Ausgabepreis von 52 Dollar. Zum Schluss notierte das Papier noch mit einem Aufschlag von 5,77 Prozent bei 55,00 Dollar. Bisher gehört die Nobelmarke zu 90 Prozent Fiat Chrysler (FCA) . FCA hat den Anlegern neun Prozent der eigenen Papiere angeboten, mit der Option, ein weiteres Prozent an ausgewählte Investoren zu verkaufen. Später sollen die verbleibenden 80 Prozent an die Aktionäre verteilt werden.

Der Eurokurs zeigte vor der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am morgigen Donnerstag keine klare Tendenz und stand zuletzt bei 1,1343 Dollar. Richtungweisende zehnjährige amerikanische Staatsanleihen stiegen um 12/32 Punkte auf 99 24/32 Punkte und rentierten mit 2,03 Prozent. (awp/mc/pg)

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