Malaysia Airlines begrenzt Gepäckmitnahme wegen «starkem Gegenwind»

Malaysia Airlines begrenzt Gepäckmitnahme wegen «starkem Gegenwind»

Malaysia Airlines Airbus A380-800. (Foto: Malaysia Airlines)

Kuala Lumpur – Mit einer plötzlichen Reduzierung der zulässigen Gepäckmenge auf bestimmten Flügen nach Europa hat die Fluggesellschaft Malaysia Airlines Branchenkenner überrascht. Ab sofort kann von Kuala Lumpur nach Paris und Amsterdam kein Gepäck mehr aufgegeben werden.

Der Grund dafür sei «ungewöhnlich starker Gegenwind», teilte die Airline am Dienstag auf ihrer Internetseite mit. «Der längere Flugweg benötigt mehr Kraftstoff und Malaysia Airlines muss aus Sicherheitsgründen vorübergehend die Gepäckaufgabe begrenzen», erklärte die Fluggesellschaft. Deshalb könne vorerst lediglich Handgepäck in begrenztem Umfang mitgenommen werden. «Passagiere, die Gepäck aufgeben wollen, können dies tun, das Gepäck wird dann nur später ankommen.»

In der Economy Class dürfen den Angaben zufolge maximal sieben Kilogramm Handgepäck mitgenommen werden, in höheren Klassen 14 Kilogramm. Langstreckenflüge nach London, dem dritten Zielflughafen der Airline in Europa, sind von den neuen Vorschriften nicht betroffen.

Malaysia Airlines teilte der Nachrichtenagentur AFP zu dem Vorgehen mit, das Unternehmen habe keine andere Wahl. «Sicherheit hat bei uns höchste Priorität», betonte das Unternehmen. Die Gepäckbegrenzung sei auf Grundlage der eigenen «Risikoanalyse» verhängt worden.

«Bizzarer Schritt»
Branchenkenner zeigten sich irritiert. Der Schritt sei «sehr ungewöhnlich und bizarr», sagte Analyst Shukor Yusof von Endau Analytics AFP. «Ich habe in meinen 20 Jahren in der Branche noch nie etwas so Aberwitziges gehört.»

Wenn die Darstellung von Malaysia Airlines zuträfe, müssten schliesslich auch alle anderen Fluggesellschaften, die von Südostasien nach Europa fliegen, aufgegebenes Gepäck verbannen.

Das Image von Malaysia Airlines ist von mehreren Unglücksfällen geprägt. Im März 2014 verschwand Flug MH370 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking – was mit der Maschine und den 239 Insassen passierte, ist bis heute ungewiss. Im Juli 2014 wurde Flug MH17 über der Ukraine von einer Boden-Luft-Rakete getroffen und zerstört; alle 298 Menschen an Bord kamen ums Leben.

Zuletzt musste sich die Fluggesellschaft mit einem unangenehmen Vorfall an Weihnachten befassen: Eine Maschine flog nach dem Start im neuseeländischen Auckland zunächst in die falsche Richtung. (awp/mc/ps)

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