Ölpreise fallen nach Börsen-Crash in China auf langjährige Tiefstände

Ölpreise fallen nach Börsen-Crash in China auf langjährige Tiefstände

(Foto: Pixabay)

New York – Ein erneuter Einbruch an Chinas Börsen hat die Sorgen um die Wirtschaft des Landes verstärkt und die Ölpreise auf neue langjährige Tiefstände abrutschen lassen. Am Donnerstag sackte der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar auf 32,16 Dollar und stand damit so tief wie seit April 2004 nicht mehr. US-Öl fiel zeitweise auf 32,10 Dollar und war damit so günstig wie seit Dezember 2003 nicht mehr. Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich auch beim Preis für Opec-Öl, der unter die Marke von 30 Dollar rutschte.

Seit dem Mittagshandel konnten die Ölpreise aber zu einer Erholung ansetzen. Am späten Nachmittag zeigten sich Preise für Nordsee-Öl und US-Ölpreis jeweils kaum verändert. Brent-Öl stand zuletzt bei 34,38 Dollar und damit 15 Cent höher als am Vortag. US-Öl verteuerte sich zeitgleich um drei Cent auf 34,00 Dollar. Händler sprachen von einer Gegenreaktion nach den starken Verlusten der vergangenen Handelstage.

«Auslöser für den Preisrutsch im frühen Handel waren neue Schocknachrichten aus China», so die Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank. Nach einem Einbruch am Montag sind Chinas Börsen am Donnerstag erneut in den Keller gesackt. Zum zweiten Mal in dieser Woche wurde der Handel für den Rest des Tages ausgesetzt, was die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt verstärkte.

Die Ölpreise werden von den Nachrichten aus China belastet, weil das Land einer der grössten Ölverbraucher der Welt ist. Nach Einschätzung der Commerzbank drohen den Ölpreisen trotz der Stabilisierung im Nachmittagshandel weitere Verluste: «Die extrem negative Stimmung am Markt lässt kurzfristig eine Fortsetzung des Preisverfalls erwarten, auch wenn wir uns bereits in einer spekulativen Übertreibung befinden», hiess es in einer Einschätzung.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist zuletzt ebenfalls kräftig gesunken. Das Opec-Sekretariat meldete am Donnerstag, dass der Korbpreis am Mittwoch 29,71 Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren 1,50 Dollar weniger als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/pg)

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