Sika steigert Umsatz 2015 nach Jahresendspurt deutlich

Sika steigert Umsatz 2015 nach Jahresendspurt deutlich
Jan Jenisch, ehemaliger Sika-CEO. (Foto: Sika)

Sika-CEO Jan Jenisch. (Foto: Sika)

Baar – Der Bauchemie- und Klebstoffhersteller Sika hat im Geschäftsjahr 2015 dank einem starken vierten Quartal den Umsatz deutlich und in allen Regionen gesteigert. Damit wurden die konzerneigenen sowie die Markterwartungen übertroffen. Und weil auch die Vorgaben der «Strategie 2018» bereits erreicht wurden, werden dessen Ziele nach oben angepasst. An der Börse werden die Titel gefeiert.

Der Umsatz von 5,49 Mrd CHF bedeutet eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr von 6,2% in Lokalwährungen. Getrübt wird das Umsatzresultat durch die Währungssituation. Nach Umrechnung in den starken Franken ist der Umsatz um 1,5% geschrumpft. Das ist der erste Umsatzrückgang in Schweizer Franken seit dem Krisenjahr 2009.

«Das vergangene Jahr war trotz der Währungssituation und einem schwierigen Marktumfeld in Märkten wie China, Brasilien und Russland sehr erfreulich», so Konzernchef Jan Jenisch an der Telefonkonferenz vom Dienstag. Die tiefen Rohmaterialpreise hätten in einigen Märkten auch einen gewissen Rückenwind gegeben. Der Einfluss dürfe aber aufgrund des erstarkten US-Dollars nicht überschätzt werden.

Im letzten Jahresviertel 2015 hat Sika mit einem Umsatzwachstum in Lokalwährungen von 8,3% wieder etwas Fahrt aufgenommen. Nach dem ersten Semester 2015 hatte in Lokalwährungen ein Plus von 5,6% resultiert, nach neun Monaten eines von 5,5%.

Wachstum in allen Regionen
Das im Kanton Zug ansässige Unternehmen, das im vergangenen Jahr neun Fabriken und drei Ländergesellschaften eröffnete, verzeichnete in sämtlichen Weltregionen Zuwächse. Zweistelligem Wachstumsraten habe man in den Märkten USA, Mexiko, Afrika, Naher Osten, Südostasien und Pazifik erfahren.

In Lateinamerika verzeichnete Sika mit plus 9,5% in Lokalwährungen die stärkste Dynamik. Hier standen einem schwierigen Marktumfeld in Brasilien Marktanteilsgewinne in anderen Ländern gegenüber. Nordamerika (+8,4%) habe von einer positiven Baukonjunktur in den USA profitiert.

Die Region EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) steigerte den Umsatz um 5,6% und hat laut Sika von einem guten Geschäftsverlauf in Osteuropa, Afrika und im Nahen Osten profitiert. Die Umsätze in Westeuropa hätten derweil leicht über den Vorjahreswerten gelegen.

Asien/Pazifik wegen China gebremst
Das Wachstum in der Region Asien/Pazifik verlangsamte sich hingegen auf 2,1%, als Grund wird eine rückläufige Marktentwicklung in China genannt. «Der Umsatzrückgang lag dort im zweistelligen Bereich», so Jenisch. Um China bereinigt wäre Sika 2015 um 7,4% in Lokalwährungen gewachsen.

Der Sika-Chef rechnet damit, dass der Rückgang der Bautätigkeit im chinesischen Markt vorerst weiterhin anhält. «Es gibt aber erste Anzeichen, dass sich die Situation ab Mitte 2016 stabilisieren wird.»

Höhere Ziele
Für das Gesamtjahr 2015 stellt der Konzern eine überproportionale Steigerung des Betriebsergebnisses und eine EBIT-Marge von 11,5 bis 12,0% in Aussicht. 2014 lag der entsprechende Wert bei 11,4%.

Weil die Vorgaben der «Strategie 2018» damit frühzeitig erreicht wurden, sei es an der Zeit gewesen, die Ziele nach oben anzupassen, so Jenisch. Neu wird eine EBIT-Marge von 12-14% (bisher >10%) und ein Operativer Freier Cash Flow von >8% (bisher >6%) angestrebt. Der Return on Capital Employed soll bis 2018 auf 25% gesteigert werden (bisher >20%).

Die Ziele seien in enger Zusammenarbeit mit den verschiedenen Ländergesellschaften formuliert worden, ergänzte Jenisch. Das Erreichen des EBIT-Ziels basiere nicht auf einem «Schönwetterszenario», sondern sei «sehr realistisch». Punkto Wachstum würden auch weiterhin Akquisitionen ein wichtiges Standbein der Strategie bilden.

Keine Neuigkeiten im Fall «Saint-Gobain – Sika» – Aktie im Plus
Keine Neuigkeiten gab es dagegen mit Blick auf den Fall «Saint-Gobain»: Verwaltungsrat, Konzernleitung, die 160 Senior Manager sowie Arbeitnehmervertreter würden sich unverändert gegen den feindlichen Übernahmeversuch von Saint-Gobain stellen, hiess es. Man werde «weiterhin im Interesse von Sika und ihren Stakeholdern handeln», versicherte der Sika-Chef.

Die Börse reagierte begeistert: In einem festen Gesamtmarkt (SPI: +1,39%) legten die Sika-Aktien am Dienstag um 4,3% auf 3’639 CHF zu. (awp/mc/upd/ps)

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