CH-Schluss: SMI fällt um 2,4% auf 8’107 Punkte zurück

CH-Schluss: SMI fällt um 2,4% auf 8’107 Punkte zurück

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag ein weiteres Mal stark abgerutscht. Nach einem verhaltenen Start gaben die Kurse im Tagesverlauf mehr und mehr nach. Die negativ aufgefassten Konjunkturdaten aus den USA am Nachmittag verstärkten das Minus nochmals deutlich. Negativ fielen dabei die Einzelhandelsumsätze oder der Empire State-Index zur Industrie-Stimmung in New York aus, während der Index zum Konsumentenvertrauen der Uni Michigan besser ausfiel als prognostiziert. Bei rund 8’100 Punkten schloss der SMI letztmals vor einem Jahr im Nachgang zum derzeit wieder viel diskutierten SNB-Entscheid. Die negative Jahresperformance des Leitindex liegt bereits bei gut 8%.

Trotz einer leichten Entspannung in der abgelaufenen Woche bleibt das Sentiment angeschlagen und immer mehr Investoren fragen sich, ob dies der Beginn eines Bärenmarktes sei. Das Börsengeschehen habe sich zwar im Vergleich zur ersten Handelswoche etwas beruhigt, noch immer sei aber die Nervosität hoch, was sich auch in der weiterhin hohen Volatilität äussere, hiess es in Börsenkreisen. Der Fokus bleibt auf China gerichtet, wobei sich dort die Konjunktur zum Jahresende etwas stabiler gezeigt hat.

Der Swiss Market Index (SMI) fiel um 2,39% auf 8’107,13 Punkte zurück. Im Wochenvergleich ergab sich ein Minus von 1,8%, dies nachdem die Auftaktwoche ins neue Jahr bereits ein Minus von 6,4% ergeben hatte. Der 30 Titel umfassende SLI, in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, sank um 2,56% auf 1’214,05 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 2,37% auf 8’364,62 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 27 im Minus und nur drei im Plus.

Gegen den allgemeinen Trend hielten sich Syngenta (+1,8%) klar im Plus. Die Aktien wurden einmal mehr von Übernahmespekulationen getrieben. Laut Bloomberg hat der Verwaltungsrat des Agrarchemiekonzerns sein Einverständnis für Übernahmeverhandlungen mit der China National Chemical (ChemChina) gegeben, was die Fantasien einmal mehr ankurbelte.

Dahinter schlossen auch Swiss Life (+0,2%) knapp im Plus. Diese Aktien werden nach der Dekotierung von Transocean (-4,4%) an der Schweizer Börse im März in den SMI-Index aufgenommen. Damit rücken Dufry (-4,6%) in den SLI auf. Beide Veränderungen kämen indes nicht überraschend, sondern hätten sich bereits aufgrund der Selektionsliste per Ende September 2015 abgezeichnet, hiess es.

Ansonsten präsentierte sich das Tableau tiefrot. Die grössten Einbussen erlitten Galenica (-6,4%), die bereits erwähnten Transocean sowie LafargeHolcim (-4,5%). Für letztere hat Exane BNP Paribas im Rahmen einer Sektorstudie das Kursziel deutlich zurückgenommen, dies bei einem unveränderten Rating «Neutral».

Ebenfalls stark unter Druck standen Julius Bär (-4,1%) und UBS (-3,9%), während sich CS (-2,7%) etwas robuster zeigten. An der schwachen Entwicklung der Grossbank-Aktien änderten auch gute Geschäftszahlen der amerikanischen Grossbanken Citigroup und Wells Fargo nichts.

Über 3% büssten noch ABB, SGS, Lonza, Sonova und Swatch ein.

Richemont (-2,4%) landeten im breiten Mittelfeld. Im Nachgang an die von Richemont am Vortag präsentierten Umsatzzahlen haben einige Analysten ihre Kurszielerwartungen gesenkt. Die ZKB senkte derweil das Rating auf «Untergewichten».

Auch die sonst so stabilen Novartis (-2,7%) fielen deutlich zurück, nachdem Barclays das Rating wegen zahlreicher Unsicherheiten auf «Underweight» von «Neutral» zurückgenommen hat. Die Verluste von Roche (-2,3%) waren indes nicht viel geringer.

Die PS von Schindler (-2,0%) verloren etwas weniger als der Gesamtmarkt. Der Lifthersteller erhält einen neuen VR-Präsidenten, denn Alfred Schindler wird sein Amt als VR-Präsident zur GV im März 2017 abgeben. Für den nachrückenden Silvio Napoli wurde der jetzige China-Chef Thomas Oetterli als neuer CEO bestimmt.

Im breiten Markt zogen Autoneum nach starken Umsatzzahlen zum vergangenen Geschäftsjahr gegen den schwachen Gesamttrend um 4,4% deutlich an. Leichte Gewinne verzeichneten nach dem Jahresergebnis Hypothekarbank Lenzburg (+0,9%), wogegen sich Walliser Kantonalbank (-0,6%) leicht abschwächten.

Zehnder (Aktie -3,2%) fielen dagegen nach den Umsatzzahlen zum Vorjahr wie die Mehrheit der Aktien zurück. Gategroup brachen gar um 6,2% ein, wobei die Meldung zu einem Grossauftrag von United Airlines offenbar keine stützende Wirkung entfaltete. (awp/mc/upd/ps)

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