CH-Schluss: SMI gewinnt 1,5% auf 8’224 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 1,5% auf 8’224 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag eine klare Erholung nach den Verlusten der vergangenen Tage gezeigt. Für eine verbesserte Laune an den Märkten sorgten nicht zuletzt Konjunkturdaten aus dem Fernen Osten, wo sich die chinesische Wirtschaft entgegen den schlimmsten Befürchtungen doch einigermassen auf Kurs befindet. Auch die Ölnotierungen stabilisierten sich nach den zuletzt starken Abgaben wieder etwas, was an der Börse honoriert wurde.

Obwohl China das schwächste Wirtschaftswachstum der vergangenen 25 Jahre verzeichnete, reagierten die Finanzmärkte freundlich. Einige Marktteilnehmer hätten nämlich gar mit einem signifikanten Wirtschaftseinbruch gerechnet, meinte ein Kommentator. Insgesamt gelte jedoch abzuwarten, wie nachhaltig sich die Gegenreaktion an den Aktienbörsen ausgestalte. Am Schweizer Markt konnten am Dienstag vor allem zyklische Titel zulegen.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,54% im Plus bei 8’223,76 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, stieg um 1,57% auf 1’231,05 und der breite Swiss Performance Index (SPI) legte um 1,57% zu auf 8’479,87 Zähler zu. Von den 30 SMI/SLI-Titeln schlossen 28 im Plus und nur zwei im Minus.

Zu den stärksten Gewinnern unter den Blue Chips gehörten die Titel des Warenprüfkonzern SGS (+3,2%) und des Pharma- und Apothekenkonzerns Galenica (+3,4%). SGS wird am (morgigen) Mittwoch traditionell die Berichtssaison der Schweizer Blue Chips eröffnen. Galenica legt dann am Donnerstag die Umsatzzahlen 2015 vor und wird dabei nach Erwartung der Analysten ein starkes Wachstum aufzeigen. Auch die Titel des Pharmaunternehmens Actelion (+2,7%), die 2015 stark performt hatten, legen klar zu.

Zu den deutlichen Gewinnern des Handelstags gehörten zudem Zykliker wie Sika und Clariant (je +2,3%) sowie ABB (+2,4%). Zu ABB flammten am Markt Gerüchte neu auf über einen Verkauf der Power Grid-Sparte für 12 bis 15 Mrd USD – eine solche Transaktion würde die Gewinnmargen des Elektrotechnik-Konzerns verbessern, hiess es. Gegenüber AWP wollte ein Sprecher die Gerüchte nicht kommentieren.

Klar im Plus schlossen auch Julius Bär (+2,2%). Die Aktien erhielten Unterstützung von einer Kaufempfehlung aus dem Hause Berenberg. Der zuständige Analyst erhöhte im Rahmen einer Studie zu den Schweizer Privatbanken die Anlageempfehlung für den Vermögensverwalter auf «Buy». Die Bank würde die Konkurrenz fast in allen Messgrössen übertreffen. Bei den Grossbanken zeigen sich derweil UBS (+1,7%) fester als Credit Suisse (+1,2%).

Zulegen konnten auch die defensiven Schwergewichte, wobei Nestlé (+1,7%) ebenso über dem Gesamtmarkt schlossen wie Novartis (+1,7%), Roche stiegen mit +1,3% etwas verhaltener. Die Analysten von Berenberg bekräftigten für Novartis im Vorfeld der Publikation der Jahreszahlen am Dienstag ihr «Buy»-Rating, auch wenn sie von einem kaum veränderten Gewinn pro Aktie für 2015 ausgehen.

Etwas unter Marktschnitt legten Adecco (+1,3%) zu, nachdem das Management am Montag die neuen (Finanz-)Ziele für die Periode 2016 bis 2020 festgelegt hatte. Auch am Tag danach reagierten die Finanzanalysten eher verhalten auf die Ankündigungen. So konnte etwa die ZKB «keinen Anlass» erkennen, ihre Gewinnschätzungen zu verändern und auch Vontobel sah keine Notwendigkeit für «materielle Anpassungen».

Als einzige SMI-Werte schlossen die volatilen Titel des Ölbohrkonzerns Transocean (-0,3%) sowie Syngenta (-1,7%) unter dem Vortag. Neuigkeiten lagen zu Syngenta zwar keine vor, weiterhin sorgen aber die andauernden Übernahmegerüchte für einen volatilen Kursverlauf des Agrochemie-Titels.

Am breiten Markt schossen Leclanché um knapp 12% in die Höhe. Der Westschweizer Batteriehersteller hat einen Auftrag aus Kanada für die Lieferung von Energiespeichern erhalten. Auch die Aktien des Biotech-Unternehmens Evolva (+7,9%) fielen auf. Das Unternehmen sieht sich mit dem kalorienfreien Stevia-Süssstoff «EverSweet» weiter im Plan. Am Vortag waren die Titel allerdings bei hohem Volumen noch um 18% eingebrochen.

Komax gewannen 7,0% nach Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr. Die Herstellerin von Kabelverarbeitungsmaschinen hat mit Umsatz und Auftragseingang die Markterwartungen übertroffen. (awp/mc/upd/ps)

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