Franken so schwach wie seit Aufgabe des Euro-Mindestkurses nicht mehr

Franken so schwach wie seit Aufgabe des Euro-Mindestkurses nicht mehr
(Foto: pagomenos - Fotolia)

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Frankfurt – Der Schweizer Franken notiert zum Euro so schwach wie seit der Aufgabe des Mindestkursregimes der SNB nicht mehr. Am späten Nachmittag wurde die europäische Gemeinschaftswährung zu 1,1065 CHF gehandelt und war damit so teuer wie letztmals im Januar 2015. Am Vormittag hatte der Euro noch unter die Marke von 1,10 CHF notiert. Aktuell steht der Kurs bei 1,1051 CHF.

Am 15. Januar 2015 hatte die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Mindestkurs von 1,20 CHF je Euro aufgegeben – der Franken stieg danach im Wert deutlich zum Euro. Die SNB hatte zuvor mehr als drei Jahre lang diese Untergrenze verteidigt.

SNB am Werk?
Devisenexperten führen die Abschwächung des Franken auch auf die SNB zurück. «Die Entwicklung der wöchentlichen Sichteinlagen des eidgenössischen Geschäftsbankensektors bei der SNB signalisiert, dass die eidgenössischen Währungshüter vermutlich wieder an den Devisenmärkten aktiv sind», kommentierte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank in Liechtenstein, die Entwicklung.

Gitzel vermutete, dass die SNB die aktuelle Schwächephase des Franken ausnutzen wolle, um die Währung noch weiter zu schwächen. Die Entwicklung sei zu begrüssen, da die Wirtschaft der Schweiz unter dem teuren Franken leide. «Da der Franken auch auf den gegenwärtigen Niveaus noch immer überbewertet ist, dürften sich die Abwertungen in den kommenden Monaten moderat fortsetzen», erklärte der Ökonom. (awp/mc/ps)

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